Jahresrückblick 2020 der Gemeinde Stelle
"Entwicklung stand nicht still", erläutert Bürgermeister Robert Isernhagen
thl. Stelle. "Das Jahr 2020 wird bei vielen sicher als das 'Corona-Jahr' in Erinnerung bleiben. Das Jahr, in dem 'nahezu alles' abgesagt wurde und man zuhause bleiben und Kontakte reduzieren sollte", schreibt Stelles Bürgermeister Robert Isernhagen in seinem Jahresrückblick. "In einigen Bereichen trifft es sicher zu, dass eine Entschleunigung stattgefunden hat, nicht aber für das Geschehen in der Gemeinde Stelle." Der erste Lockdown im März und seine Folgen seien weitreichend gewesen. So mussten neben dem Alltagsgeschäft Hygienekonzepte u.a. für das Rathaus, das Jugendzentrum, die Bücherei, das Freibad, den kommunalen Sitzungsdienst und vor allem für die Schulen erarbeitet und umgesetzt werden. "Natürlich musste die Einhaltung der Verordnungen auch kontrolliert werden. Zum Glück blieben die Infektionszahlen in Stelle während der ersten Welle dank des vorbildlichen Verhaltens der Bevölkerung gering", so Isernhagen.
Auswirkungen der Pandemie für die Gemeinde:
- Nach mehreren Gesprächen mit den Trägern der Kindertagesstätten beschloss der Verwaltungsausschuss der Gemeinde Stelle im Mai, dass die Eltern von Kindern, die keine Betreuung in Anspruch nehmen konnten, für die Monate Mai und Juni keine Gebühren zu entrichten hätten. Die Kosten für die Gemeinde belaufen sich dabei auf 45.000 Euro pro Monat. Diese Entscheidung erging ohne Präjudiz der Sach- und Rechtslage und sollte allen Familien den Willen der Gemeinde zeigen, sich angemessen am Solidarpakt zu beteiligen.
- Das Steller Freibad startete etwas später in die Saison, da auch hier erst die Zustimmung des Verordnungsgebers abgewartet werden musste. Rund 25.000 Besucher wurden verzeichnet, das sind nur 20 Prozent weniger als der Durchschnitt der vergangenen Jahre.
- Der Gemeinderat und seine Ausschüsse tagen seit Mai überwiegend in der Steller Schulsporthalle am Bardenweg. Hier können Tische und Stühle mit ausreichendem Abstand für Sitzungsteilnehmer sowie für die Zuhörer aufgebaut werden. Isernhagen: "Genutzt wird das Mobiliar der Steller Musikanten. Im Namen des Gemeinderates bedanke ich mich auf diesem Wege sehr herzlich für die Leihgabe."
Auch die Entwicklung der Gemeinde stand 2020 nicht still. Mehrere Bebauungspläne wurden vom Rat geändert oder neu beschlossen:
- Im Mai wurde der Bebauungsplan "Oldendörpsfeld" geändert. Ziel der Planung war die Änderung der Festsetzung einer öffentlichen Grünfläche mit der Zweckbestimmung "Spielplatz" in "Allgemeines Wohngebiet" und somit die Schaffung von zwei Baugrundstücken sowie die Sicherung einer fußläufigen Wegeverbindung zu den südlich angrenzenden Flächen. Ein neuer Spielplatz war zuvor im Baugebiet "Oldendörpsfeld-West" errichtet worden.
- Weiterer Wohnraum entsteht auf dem Areal "Heins Hoff" in Ashausen. Nach langer Zeit der Planung werden hier 21 Wohnungen und eine Wohngemeinschaft für pflegebedürftige Menschen geschaffen.
- Flächen für Wohnbebauung wurden auch mit der zweiten Änderung des Bebauungsplans "Unter den Linden-West" geschaffen.
- Für den Nahversorger in Ashausen wurde im Dezember der Satzungsbeschluss für den vorhabenbezogenen Bebauungsplan "Sondergebiet Lebensmitteleinzelhandel Büllhorner Weg" gefasst. Der Investor möchte den Markt gern im Herbst 2021 eröffnen.
- Im Neubaugebiet „Grasweg-West II“ konnten die Erschließungsarbeiten weitgehend fertiggestellt werden. Die Grundstücke sind bereits fast alle verkauft.
- In Fliegenberg wurde im Herbst nach gut einjähriger Bauzeit das neue Feuerwehrgerätehaus in Betrieb genommen.
- Zwei Großbrände in der Gemeinde haben die Notwendigkeit der Freiwilligen Feuerwehr wieder einmal deutlich gemacht. Am Ostermontag brannte die vereinseigene Sporthalle des MTV Ashausen-Gehrden. Zwei Wochen später brannte der Dachstuhl eines Wohnhauses in Fliegenberg fast vollständig aus.
- In der Außenstelle der Grundschule Stelle in Fliegenberg wurde der Ganztagsbetrieb eingeführt. Seit Schuljahresbeginn ist somit eine Betreuung für alle Schulkinder gewährleistet. Kooperationspartner ist der AWO-Kreisverband.
- Für die Grundschule in Stelle sowie für die Grundschule in Ashausen wurde mit den Planungen zur Digitalisierung begonnen. Einzelne Maßnahmen, wie z.B. IServ an beiden Schulen und Endgeräte für bedürftige Schüler konnten bereits aus Corona-Sofortmaßnahmen umgesetzt werden. Weitere Aktionen folgen.
- Die Diskussion auf Landkreisebene zur Veränderung der Schullandschaft bezüglich der weiterführenden Schulen ist noch nicht abgeschlossen. Die Gemeinde Stelle kämpft für den Erhalt der Oberschule am Buchwedel.
- Für ein besseres Mobilitätsangebot hat die Gemeinde Stelle Anfang Oktober das Anrufsammeltaxi Stelle - kurz AST STELLE genannt - etabliert. Damit haben Bürger montags bis samstags die Möglichkeit, die Steller Ortsteile sowie zentrale Orte in Stelle zuverlässig zu erreichen.
"Ich möchte allen meinen Dank aussprechen, die in der Gemeinde geholfen haben, die Krise zu meistern. In der Corona-Pandemie kommt es besonders auf den Zusammenhalt der Menschen an. Wir alle mussten in den vergangenen Monaten Einschränkungen hinnehmen und intensiv aufeinander Rücksicht nehmen – besonders zum Schutz der Schwächeren, Älteren und (Vor-)Erkrankten", so Isernhagen abschließend. "Vor diesen Hintergrund danke ich besonders den ehrenamtlich Tätigen, die sich trotz aller Kontaktbeschränkungen engagiert um ihre Mitmenschen gekümmert haben."
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