"Selbsternannter Robin Hood"
thl. Stelle. Die Steller SPD hat für den Gemeinderat in Sachen „Grundwasserbeschaffenheit“ einen Antrag eingereicht und hat dieses per Presseerklärung öffentlich gemacht (das WOCHENBLATT berichtete). Da stößt CDU-Ratsherr Wolfgang Spaude, der als Mann der klaren Worte ("Abteilung Attacke") bekannt ist, sauer auf. "Die ganze Erklärung hat einen fragwürdigen Inhalt", sagt Spaude und giftet in Richtung des Verfassers, den SPD-Ortsvereinsvorsitzenden Michael Feske. "Der Mann ist bisher in der Komunallandschaft wenig in Erscheinung getreten, hat schon bei der Thematik 'Aldi-Ansiedlung' eigene, nicht repräsentative Umfrageergebnisse veröffentlicht."
In unverantwortlicher Art und Weise erwecke die Steller SPD in der Bevölkerung trotz wider besseres Wissen immer wieder den Eindruck, dass das Grund-/Trinkwasser in der Gemeinde Stelle durch erhöhte Schadstoff- bzw. Nitratwerte belastet sei. "Mit dieser Pressemitteilung wird bewusst manipuliert und somit Ängste in der Bevölkerung geschürt", klagt Spaude an.
Darüber hinaus werde ungerechtfertigterweise die Gemeindeverwaltung und insbesondere die heimische Landwirtschaft von der SPD ins Visier genommen. "Die von Herrn Feske geäußerte Unterstellung, die Gemeindeverwaltung sei in der Grundwasser-Angelegenheit ein Jahr untätig gewesen, entbehrt jeglicher Grundlage. Unsere Verwaltung hat gerade in dieser sensiblen Thematik pflichtgemäß die mitunter bizarren SPD-Anträge bearbeitet und mit viel Fleiß und Akribie nachvollziehbare Ergebnisse geliefert", sagt Spaude. Hauptakteur und Stimmungsmacher in der "Akte Grundwasserbeschaffenheit“ sei der Ratsvorsitzende Jürgen Neubauer (SPD). "Stil und Inhalt lassen vermuten, dass er im Hintergrund bei der Veröffentlichung mitgewirkt hat. Neubauer betrachtet offensichtlich die Landwirtschaft als 'Hassobjekt'. Dabei schreckt der selbsternannte 'Robin Hood' nicht davor zurück, Landwirte bei der Landwirtschaftskammer Oldenburg anzuschwärzen, weil diese angeblich die Felder überdüngen würden." Das habe die Kammer geprüft und sei zu dem Ergebnis gekommen: Die Düngevorgaben wurden ohne Wenn und Aber eingehalten. Und: Das Grundwasser weise keine überhöhten Nitratwerte aus. Das hätten Experten der Gemeinde bereits bestätigt, so Spaude weiter.
Im März eine Mehrheit im Verwaltungsausschuss auf Antrag der SPD beschlossen, dass die Gemeinde von den Wasserversorgern alle Messdaten abfordern soll. "Und nun wird es grotesk: Da die SPD und vor allem Jürgen Neubauer schon im Voraus den Aufsichtsbehörden und Wasserverbänden misstrauen, sollen per Antrag die Datensätze von externen Gutachterbüros auf ihren Wahrheitsgehalt hin überprüft werden. Kosten für den Steller Haushalt: einige tausend Euro."
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