"Viele große Herausforderungen"
Stelles Bürgermeister Robert Isernhagen blickt auf das Jahr 2017 zurück / Gemeinde steckt in einem Wandel
thl. Stelle. "Blicke ich zurück auf das Jahr 2017, sehe ich die Gemeinde Stelle im Wandel. Manches ist in Planung und noch nicht zu sehen. So stellt die Nachfrage nach neuen Wohnbaugebieten oder Gewerbeflächen die politischen Gremien und die Verwaltung vor große Herausforderungen", sagt Stelles Bürgermeister Robert Isernhagen und zieht ein Resümee über das abgelaufene Jahr. "Stelle wird sich bei den künftigen Entwicklungen entscheiden müssen, welche Richtung es einschlagen möchte. Die Grundsatzfragen tauchen auf, wenn es um Fragen der Bauleitplanung geht."
Das Unternehmen Aldi möchte sein Zentrallager von Seevetal nach Stelle verlagern. Die Gemeinde Stelle hat deshalb beschlossen, mit Aldi einen Städtebaulichen Vertrag zu schließen, um das Bauleitverfahren für einen vorhabenbezogenen Bebauungsplan einzuleiten. "Sondergebiet Logistikzentrum Fachenfelde-Süd" soll der neue Bebauungsplan heißen, der in Zusammenarbeit mit den Fachplanern und -behörden ausgearbeitet wird. "Die Öffentlichkeitsbeteiligung spielt dabei eine große Rolle", so Isernhagen. Im August wurde die Sitzung des Ausschusses für Ortsentwicklung, Energie und Wirtschaftsförderung wegen des großen Interesses der Bevölkerung in der Steller Schützenhalle durchgeführt. Das Lager soll als Umschlagslager für Trocken- und Kühlwaren in einem 24-Stundenbetrieb an sieben Tagen die Woche betrieben werden. Auf einem Grundstück mit einer Größe von ca. 159.000 Quadratmeter ist ein Gebäude mit ca. 42.000 Quadratmeter geplant. In dem Gebäude sollen neben dem eigentlichen Lager Verwaltungsbüros, Sozialräume sowie Besprechungsräume entstehen. In der Ausschusssitzung konnten viele Fragen der Bürgerinnen und Bürger beantwortet werden. "Im Rahmen der Öffentlichkeitsbeteiligung haben sie die Möglichkeit, ihre Bedenken mitzuteilen. Alle Eingaben werden sorgfältig abgewogen", so der Bürgermeister.
Weitere Themen im Jahresrückblick sind unter anderem:
• Gewerbegebiet Fachenfelde: Rewe möchte sein Zentrallager optimieren und hat im Rahmen schon einige Maßnahmen auf dem Grundstück umgesetzt. Geplant ist außerdem die Einführung eines 24-Stundenbetriebs. Ein geplantes Hochregallager ist dagegen nach Bedenken der Anlieger vom Tisch.
• Wohnen: Die Planungen für das Wohngebiet "Grasweg-West" wurden wieder aufgenommen. Die Gemeinde wird das Gebiet nun selbst entwickeln und vermarkten. Das städtebauliche Konzept sieht die Realisierung von Einfamilien- und Doppelhäusern vor. Auch wird eine Fläche für bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung gestellt.
• Gesundheit: Es wird zunehmend schwieriger, die ärztliche Versorgung der Bevölkerung sicherzustellen. Umso erfreulicher ist es, dass Dr. Wilckens aus Ashausen am Alten Schützenplatz eine neue Praxis errichten wird. Er hat dafür ein Grundstück von der Gemeinde erworben.
• Kinderbetreuung: Neue Krippenplätze sind in Stelle im Kirchweg 1 entstanden. Die Baukosten hierfür betrugen rund 80.000 Euro. Der Bedarf an Betreuungsplätzen ist in Stelle nach wie vor hoch. Fehlende Hortplätze in Fliegenberg konnten übergangsweise durch die Nutzung eines Klassenraumes geschaffen werden. Der Umzug der Kita-Kinder in Fliegenberg in den Neubau wird die räumliche Situation im alten Kita-Gebäude spürbar verbessern.
• Partnerschaft: Im Sommer feierte die Gemeinde gleich zwei Jubiläen. Mit der französischen Gemeinde Plouzané in der Bretagne besteht die Partnerschaft seit 1991; mit der englischen Gemeinde Glenfield seit 1997. 2016 wurde der 25. Geburtstag der Partnerschaft mit Plouzané in Plouzané gefeiert. Der Gegenbesuch der Erwachsenen wurde zum Anlass genommen, eine Feier in Stelle auszurichten, wozu die Bürgerinnen und Bürger aus Glenfield gleich mit eingeladen wurden.
• Finanzen: Die Haushaltsberatungen waren in diesem Jahr besonders intensiv. Am 13. Dezember verabschiedete der Rat den Haushalt 2018. Vorab wies der erste Haushaltsentwurf ein großes Defizit von rund 1,3 Mio. Euro auf. Dies konnte nach umfangreichen Beratungen in den einzelnen Fachausschüssen auf 800.000 Euro reduziert werden. Schließlich einigte man sich noch auf eine Anpassung der Steuersätze, die auch die Kommunalaufsicht schon mehrfach angemahnt hatte. Dadurch reduzierte sich der Fehlbetrag auf 33.800 Euro.
Den kompletten Jahresrückblick lesen Sie unter www.kreiszeitung-wochenblatt,de
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