Paraathletin aus Stelle war erfolgreich in Tokio
Gold für Kanutin Edina Müller
thl. Stelle. Mega-Erfolg für Edina Müller (38) aus Stelle: Die querschnittsgelähmte Sportlerin gewann bei den Paralympischen Spielen in Tokio im Kanufahren die Goldmedaille.
Edina Müller hatte sich bereits durch einen Sieg im Vorlauf der Startklasse Kl 1 (die Sportler können das Boot nur mit den Armen und Schultern vorwärtsbewegen) für das Finale qualifiziert und galt als eine der Favoritinnen, vor allem nachdem die Goldmedaillengewinnerin von Rio, Jeannette Chippington aus Großbritannien, überraschend im Halbfinale ausgeschieden war.
Im Finale setzte sich die Parakanutin nach einem kurzen Zweikampf mit der späteren Zweitplazierten Maryna Mazhula aus der Ukraine mit einer halben Bootslänge an die Spitze und fuhr einem ungefährdeten Sieg entgegen. "Das Rennen lief noch besser als der Vorlauf", so Müller überglücklich nach ihrem Sieg. "Ich habe im Vorlauf viel Selbstbewusstsein mitnehmen können, sodass ich auch bei nicht so guten Wetterbedingungen wie Gegenwind gut zurechtkam."
Edina Müller ist damit die erste deutsche Parakanutin, die eine Goldmedaille bei Paralympics gewinnt. Nachdem die 38-Jährige schon Silber in Rio 2016 gewonnen hatte, ist sie nun die erfolgreichste Parakanutin in Deutschland. Noch beim Weltcup im Mai in Szeged sah es nicht danach aus, dass Edina nach ihrer Babypause überhaupt eine Medaille gewinnen könnte. "Hier hat alles für sie gepasst. Sie hatte das Umfeld, das sie brauchte, dass ihr Kind und ihr Mann mit hier in Tokio sein können", so Bundestrainer André Brendel nach den Rennen.
Für die Stellerin war das übrigens nicht das erste Edelmetall: 2012 gewann sie Gold als Rollstuhlbasketballerin bei den Paralympics in London. In dieser Sportart gewann sie mit ihren Teams auch mehrere Welt- und Europameisterschaften, bevor sie in den Kanusport wechselte und dort ihre Erfolge fortsetzte.
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