Schatzmeister einfach abgesägt
thl. Stelle. Zuerst die gute Nachricht: Der TSV Stelle hat mit Peter Krumstroh (52) einen neuen Vorsitzenden gefunden. Was sich allerdings im Vorwege der Wahl abspielte, war für den neuen Vereinsboss alles andere als rühmlich. So wurde nämlich u.a. der bisherige Schatzmeister Thomas Clausen, der sich gerade 15 Monate lang in dieses Amt eingearbeitet hatte, gandenlos abgesägt.
Über vier Stunden dauerte die Mitgliederversammlung des TSV am vergangenen Donnerstag. Heißester Punkt: Die Neuwahl eines Vorsitzenden. Der bisherige Amtsinhaber Wolfgang Spaude (wurde am Freitag 70 Jahre alt) hatte nämlich deutlich gemacht, dass er für das Amt, das er bereits mangels Nachfolger seit einem Jahr kommissarisch ausübte, nicht weiter zur Verfügung stehe.
Kurz vor der Versammlung hatte sich nach langem Suchen mit Peter Krumstroh schließlich noch ein potentieller Nachfolger gefunden. Das Problem: Um die zeitintensive Vorstandsarbeit auf mehrere Schultern zu verteilen, beantragte Krumstroh eine Satzungsänderung, damit der bisher dreiköpfige Vorstand künftig aus fünf Personen besteht. Ein enstprechendes Team hatte er sich im Vorwege zusammengestellt. Sollte diese Änderung nicht durchkommen, so machte Krumstroh deutlich, stehe er auch nicht zur Verfügung. Ironie des Schicksals: Sein angedachter Vize sprang kurz vor der Sitzung wieder ab. Und sein Liegenschaftswart konnte an der Versammlung wegen beruflicher Termine nicht teilnehmen.
Nach langer und hitziger Diskussion wurde der Satzungsänderung schließlich mit der nötigen Zwei-Drittel-Mehrheit zugestimmt. Doch bei den Vorstandswahlen wehte den Kandidaten ein eisiger Wind entgegen. Zwar wurden sie gewählt, doch Krumstroh vereinigte fünf Nein-Stimmen und 17 Enthaltungen für sich. Schatzmeister Christoph Landschwager erhielt sogar sieben Nein-Stimmen und 23 Enthaltungen. Noch knapper war die Wahl von Liegenschaftswart Thomas Garbers. Gegen ihn stimmten sechs Mitglieder, 30 weitere enthielten sich. Insgesamt kein guter Start für den neuen Vorstand, der sich zudem noch Vorwürfe anhören musste, weil er mit dem bisherigen Schatzmeister Thomas Clausen nicht zusammenarbeiten wollte.
Doch es gab auch Positives: Der scheidende Vorsitzende Wolfgang Spaude ehrte in einer seiner letzten Amtshandlung die TSV-Mitglieder Antje Patjens, Helmut Ziegler, Lothar Lorenzen und Manfred Janson für deren Verdienste um den Verein. Spaude selber wurde mit vielen lobenden Worten aus seinem Amt verabschiedet und bekam für sein Wirken die silberne Ehrennadel des Landessportbundes verliehen.
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