Bei Bremen
200 Leute springen aus Gebüsch vor einen Zug

Personen haben im Gleis nichts zu suchen - Symbolbild | Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben
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Der Lokführer eines Regionalexpress wollte am Mittwoch planmäßig um 15.26 Uhr vom Bahnhof Achim in Richtung Bremen abfahren, als plötzlich rund 200 Personen aus angrenzenden Büschen vor seinem Zug in die Bahngleise liefen und den Zug so an der Abfahrt hinderten. Anschließend stiegen die Personen gemeinsam in den Regionalexpress ein. Als Streifen der Polizei Verden und der Bundespolizei vor Ort eintreffen, flohen einige Personen aus dem Zug.

Nach ersten Ermittlungen handelt es sich laut Bundespolizei um Mitarbeiter eines örtlichen Logistikunternehmens, die vermutlich nach ihrem Schichtende durch den Sprung vor den Zug sicherstellen wollten, die Abfahrt nicht zu verpassen.
Die ersten Personen wurden inzwischen identifiziert und müssen mit Strafanzeigen rechnen (Nötigung gem. § 240 StGB).

Die Bundespolizeiinspektion Bremen steht mit benachbarten Dienststellen und dem Logistikunternehmen in Kontakt, um den Sachverhalt auszuwerten. Das erklärte Ziel aller Beteiligten ist es, Personen vor möglichen gesundheitlichen Schäden durch ein- oder ausfahrende Züge zu bewahren.Durch Zeugen konnten vor Ort mehrere beteiligte Personen identifiziert und deren Identitäten polizeilich festgestellt werden. Gegen diese wird nun polizeilich ermittelt.

Durch den Vorfall mussten sowohl die anderen Reisenden im betroffenen Zug als auch die Gleisblockierer eine ca. einstündige Verspätung erdulden. Der nächste Zug wäre planmäßig 23 Minuten später gefahren. Elf Züge verspäteten.

Zeugen, die Angaben zum Sachverhalt oder zu beteiligten Personen machen können, werden gebeten, sich bei der Bundespolizei unter Tel. 0421-16299-7777 zu melden.

Gefahr für Leib und Leben

In diesem Zusammenhang weist die Bundespolizei darauf hin, dass Bahnhöfe nur auf ausgewiesenen Wegen zu betreten und zu verlassen sind. Jegliches anderes Verhalten stellt mindestens eine Ordnungswidrigkeit, wenn nicht sogar eine Straftat dar. Darüber hinaus bestehen für Personen im Bereich von Gleisanlagen erhebliche Gefahren für Leib und Leben.

Züge haben kurz vor der Einfahrt in einen Bahnhof in der Regel erhebliche Restgeschwindigkeiten von 80 bis 100 km/h! Der Bremsweg liegt bei mehreren hundert Metern, selbst bei Einleitung einer Schnellbremsung. Personen, die versuchen, die Gleise zu überqueren, begeben sich in Lebensgefahr.

Auf den mittleren Gleisen am Bahnhof Achim sind regelmäßig bis zu 100 Güterzüge je Tag in der Durchfahrt. Bereits stehende Reisezüge verdecken dann teilweise die Sicht in den Bahnhof für den Lokführer des jeweiligen Güterzuges. Personen, die dann noch versuchen wollen, die Gleise zu überqueren, um 23 Minuten Wartezeit zum nächsten Personenzug zu sparen, riskieren damit ihr Leben. Daher der nochmalige Warnhinweis, die Gleise und Gleisanlagen nicht unbefugt zu betreten oder gar zu überqueren.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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