Landkreis Harburg
Bienenklau am Todtglüsinger Baggersee

TSV-Vorsitzende Renate Preuß und Imker Hans-Jürgen Speer am Standort der verschwundenen Bienenvölker
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bim. Todtglüsingen. Seit einem Jahr erfreuen sich die Sportler des Todtglüsinger Sportvereins (TSV) an dem leckeren Honig, den die fleißigen Bienchen von den TSV-Mitgliedern Annegret und Hans-Jürgen Speer am Baggersee gesammelt haben. Doch jetzt wurden die zwei Bienenvölker von Unbekannten gestohlen.
"Die Täter müssen zu zweit gewesen sein", ist Hans-Jürgen Speer sicher. Zudem müssten die beiden Bienenstände mit einem größeren Pkw abtransportiert worden sein. Denn die Kästen mit 5.000 bis 10.000 Bienen sind einen Meter mal 50 Zentimeter groß und wiegen rund 35 Kilogramm.
Die Tiere ruhen im Winter. Im Spätsommer, so erläutert der Fachmann, werden die Bienen mit Sirup oder Zucker gefüttert, um die Überwinterung gut zu überstehen. "Dann kuscheln sie sich zusammen und schützen ihre Königin", erläutert Hans-Jürgen Speer, der auch im Vorstand des Tostedter Imkervereins ist.
Die Tat muss sich zwischen Ende Januar und vergangenem Montag, 13. Februar, ereignet haben. "Da wollte ich prüfen, wie die Bienen durch den Winter gekommen sind. Aber da war nichts mehr", erklärt Jans-Jürgen Speer, der ebenso wie TSV-Vorsitzende Renate Preuß immer noch fassungslos und verärgert ist. Zumal die Kästen auch einen Wert von je ca. 250 Euro hätten.
Die Hoffnung von Renate Preuß und Hans-Jürgen Speer ist, dass Spaziergänger die Täter womöglich gesehen haben. Hinweise nimmt die TSV-Geschäftsstelle unter Tel. 04182-21172 entgegen.

Drittwichtigstes Nutztier in Deutschland

Immer wieder werden Bienen gestohlen. Im vergangenen Jahr gab es u.a. etliche Fälle im Alten Land. Honigbienen sind nicht nur als Honigerzeuger, sondern auch als Bestäuber von großem Wert, gelten in Deutschland nach Rindern und Schweinen sogar als wichtigste Nutztiere. Nach Angaben des Deutschen Imkerbundes werden in Deutschland jährlich bis zu 25.000 Tonnen Honig von den fleißigen Insekten hergestellt. Durch ihre Bestäubungsarbeit in der Landwirtschaft, vor allem im Obst- und Gemüseanbau, in der Saatguterzeugung und im Gartenbau schaffen die Bienen einen Wert, der den Erlös aus Honig und Wachs um das Zehn- bis Fünfzehnfache übersteige. Das seien in Deutschland jährlich ca. zwei Milliarden Euro, weltweit laut Schätzungen 70 Milliarden.
Der Bienenklau ist inzwischen zu einem weltweiten Phänomen geworden. Der Grund: die Biene ist rar. Es kommt vor, dass Völker durch Pestizide, die Varroamilbe oder durch die jüngst im Landkreis Harburg grassierende Faulbrut sowie durch andere Ursachen stark dezimiert werden.
Vermutet wird, dass die Diebe überwiegend selbst Imker sind, die ihre geschrumpften Bestände wieder aufstocken wollen. Die meisten Diebstähle finden - wie in Todtglüsingen - im Frühjahr statt. Denn dann werden die durch kalte Temperaturen verursachten Bienen-Verluste entdeckt.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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