Tostedt
Gas-Auto brannte plötzlich lichterloh
Riesiger Schreck für Burkhard Allwardt aus Tostedt. Der 80-Jährige fuhr Montagmittag nichtsahnend mit seinem Erdgas-betriebenen VW Touran EcoFuel durch den Ort. "Als ich von der B75 abbog, merkte ich, dass der Wagen nicht mehr zieht und immer langsamer wurde", berichtet er. "Ich habe mich bis auf den Parkplatz des Einkaufscenters Bade geschleppt, stieg aus und sah unter dem Wagen Rauch." Wenige Minuten später explodierten nacheinander die vier Erdgastanks, der Wagen brannte lichterloh. "Ich hatte großes Glück, dass ich den Qualm rechtzeitig bemerkt hatte. Das war keine Bagatelle, wenn das auf der Autobahn oder im Wald passiert wäre, hätte es weit schlimmer ausgehen können", sagt Burkhard Allwardt.
Scheiben barsten, Trümmer flogen umher
Er vermutet, dass austretendes Gas sich am Auspuff oder am Motor entzündet haben könnte. Die Feuerwehr löschte das Fahrzeug massiv mit Schaum. Doch es war nichts mehr zu retten. Die Scheiben barsten, Trümmer flogen durch die Gegend, die Reifen schmolzen, im Inneren ist alles verbrannt und sogar die Karosserie stark in Mitleidenschaft gezogen. Burkhard Allwardt konnte noch seine Tasche retten, seine Schlüssel allerdings nicht.
"Das Drama um die Erdgasautos gibt es seit dem Jahr 2012", sagt der Tostedter, der seinen Touran seit 14 Jahren fuhr. Seit 2012 wurden die Autos fünf Mal vom Hersteller oder vom Kraftfahrtbundesamt zurückgerufen. Burkhard Allwardt musste daraufhin jedes Mal seinen Wagen zur Mängelbeseitigung in eine Vertragswerkstatt bringen. Anspruch auf Entschädigung bestand jeweils nicht. Auch teilte der Hersteller mit, dass es sich bei den beanstandeten VW Touran-Eco-Fuel-Fahrzeugen um Autos "eines begrenzten Fertigungszeitraums" handele.
Was Allwardt außer dem hohen Sachschaden fassungslos macht: "Der Wagen ist im August dieses Jahres ohne Mängel durch den TÜV gekommen."
Spezialfirma reinigte den Parkplatz
Die Geschäftsführung des Kaufhauses Bade habe eine Spezialfirma zur Reinigung des Parkplatzes kommen lassen müssen, aber sehr freundlich reagiert, berichtet Allwardt. Wegen des dichten schwarzen Rauchs mussten die Nachbarn bis zum Löschen des Fahrzeugs die Fenster geschlossen halten. Am Dienstagnachmittag wurde der Schaden von einem Sachverständigen begutachtet. Burkhard Allwardt hofft nun auf einen positiven Versicherungsbescheid. "Und da sagt man: Erdgas, das Auto der Zukunft", meint Allwardt bitter.
Ein Mann beleidigte die Feuerwehrleute
Unglaublich: Aufgrund der unklaren Gefahrensituation wurden Schaulustige von den Einsatzkräften aufgefordert, größeren Abstand zu dem brennenden Fahrzeug zu halten. Ein 57-jähriger Mann beleidigte daraufhin zwei Feuerwehrangehörige. Einen schubste er sogar etwas beiseite. Daraufhin kamen die eingesetzten Polizeibeamten hinzu und leiteten Strafverfahren wegen Beleidigung und tätlichen Angriffs auf Rettungskräfte gegen den 57-Jährigen ein. Anschließend erteilten sie ihm einen Platzverweis, dem er auch nachkam.
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