"Feenteiche" im Büsenbachtal
Gerade renaturiert - und schon Vandalismusschäden
bim/nw. Handeloh. Gerade erst hatte der Landkreis Harburg die frühere Fischteichanlage am Fuße des Pferdekopfes im Handeloher Büsenbachtal zu einem naturnahen Biotop umgestaltet und mit diesen "Feenteichen" ein Refugium für Mensch und Natur geschaffen. Und schon gibt es Vandalismusschäden zu beklagen: Unbekannte haben dort den Boden abgegraben. "Solche Sachbeschädigungen können das gesamte Biotop in Gefahr bringen. Glücklicherweise hat ein Schäfer die Schäden an der Teichanlage schnell bemerkt und gemeldet. Durch schnelles Eingreifen ist ein größerer Schaden verhindert worden. Das ist kein Dumme-Jungen-Streich. Als Landkreis stellen wir Strafanzeige wegen Sachbeschädigung“, sagt Kreissprecher Andres Wulfes. „Doch wichtiger als die Strafverfolgung ist der Erhalt der 'Feenteiche'. Wir appellieren, das mit viel Mühe und Liebe zum Detail entwickelte Biotop zu schützen.“
Die durch Überläufe und kleine Kies-Gerinne verbundene Teichkette wirke zwar wie ein stabiles System, doch sei die Anlage sehr empfindlich gegenüber kleinsten Veränderungen. So könne es ausreichen, ein wenig Boden an einem Überlauf abzugraben, um nachhaltig schädigende Prozesse mit Erosionen in Gang zu setzen. „Uns ist bereits bei der Renaturierung bewusst geworden, wie schwierig es ist, die Holzüberläufe so einzubauen, dass das Wasser auch dort entlangfließt, wo es entlangfließen soll“, erläutert Oliver Kaiser von der Naturschutzabteilung. Bereits bei den Renaturierungsarbeiten sei ein Überlauf mehrmals unterspült worden, wodurch einer der Teiche leergelaufen sei.
Ein ähnliches Szenario wäre auch durch die Beschädigungen möglich gewesen, wenn sie nicht so schnell gemeldet und beseitigt worden wären. Die Unbekannten haben in der vergangenen Woche an einer der Spundwände Boden abgegraben, sodass das Wasser die Spundwand umspült hat. Das rund 1,4 Hektar große Grundstück war hinter hohen Maschendrahtzäunen verborgen. Der Büsenbach war hier, gut einen Kilometer von seinem Quellgebiet, zu sieben Fischteichen aufgestaut, in die auch der Kaiserbach geführt wurde. 2016 kaufte der Landkreis das Grundstück und begann mit den umfangreichen Renaturierungsarbeiten.
Standortfremde Gehölze wie Rhododendren und Lebensbäume wurden entfernt, damit die Wanderer die Heide wieder erleben können. Die Rohre, die die Fischteiche miteinander verbanden, wurden ebenso entfernt wie Betonbegrenzungen am Ufer und in das Flussbett Kies eingebracht, wie das bei einem Heidebach typisch ist. Der Kaiserbach wurde in sein altes, zugewachsenes Bett zurückgeführt. Der kleine Bach fließt jetzt an den "Feenteichen" vorbei und mündet in den Büsenbach.
Durch die naturnahe Umgestaltung sind nun Lebensräume für Tiere und Pflanzen entstanden.
Von der Umgestaltung profitieren nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch die Naherholungssuchenden, denn an den "Feenteichen" ist ein neuer Wanderweg entstanden, in dessen Verlauf mehrere Bänke aufgestellt wurden. So wurde das Gebiet umgestaltet
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