Unwetter im Landkreis Harburg
Überflutete Straßen in Tostedt / Bahnverkehr teils unterbrochen
Schwere Unwetter mit starkem Regen zogen am Donnerstagnachmittag und -abend über den Landkreis Harburg hinweg. Besonders dramatisch sah es in der Samtgemeinde Tostedt aus. Insbesondere im Gewerbegebiet Zinnhütte und rund um den Bahnhof kam es zu Überflutungen. Die Zugstrecke zwischen Hamburg und Bremen musste zwischenzeitlich wegen unterspülter Gleise gesperrt werden.
Die Metronom-Strecke RE4/RB41 zwischen Hamburg Hauptbahnhof – Harburg – Buchholz – Lauenbrück war in beide Richtungen am Abend gar nicht mehr und erst am Freitagmorgen wieder mit langsamer Geschwindigkeit befahrbar. Auch der Zugverkehr der Deutschen Bahn lief erst in den frühen Morgenstunden am Freitag wieder an. IC/ICE-Züge zwischen Hamburg und Bremen verspäteten sich.
Ein tapferer ehemaliger Unteroffizier der Bundeswehr wagte sich am Tostedter Bahnhof in die Fluten und öffnete dort alle Gullis, damit zumindest ein bisschen Wasser ablaufen konnte. Die Freiwilligen Feuerwehren im Landkreis Harburg mussten zu jeder Menge unwetterbedingter Hilfeleistungseinsätze ausrücken und waren stundenlang im Einsatz, die Tostedter Retter allein rund sieben Stunden.
Insgesamt waren in der Samtgemeinde Tostedt zehn der elf Ortsfeuerwehren im Einsatz, um umgestürzte Bäume von Fahrbahnen zu beseitigen, u.a. im Bereich Neddernhof in Todtglüsingen, in Handeloh-Höckel und im Lohberger Weg in Kakenstorf. Die Löschgruppe Bötersheim der Ortsfeuerwehr Kakenstorf entfernte in der Klempner Siedlung mit Unterstützung der Tostedter Drehleiter einen Baum von einem Haus.
Die Feuerwehr Welle rückte am Nachmittag zu einer Überflutung auf der B3 aus. Kurz darauf wurde die Feuerwehr Handeloh nach Welle alarmiert, da ein Keller unter Wasser stand und die Feuerwehr Welle bereits im Einsatz gebunden war. Ebenfalls kam die Feuerwehr Tostedt in Tostedt zum Einsatz.
Im Verlauf des späteren Nachmittags ging es für die Wehren dann buchstäblich Schlag auf Schlag, weil insbesondere in Tostedt und Todtglüsingen Straßen überflutet und Keller voll Wasser gelaufen waren, das Wasser reichte in einigen Fällen bis zum Erdgeschoss.
Insgesamt kam es in der Samtgemeinde Tostedt in kurzer Folge bis 22.45 Uhr zu rund 90 Einsätzen mit insgesamt 111 ehrenamtlichen Einsatzkräften. Bei einem Einsatz wurde ein Bauhofmitarbeiter verletzt. Er kam mit einem Rettungswagen ins Krankenhaus.
Glimpflich davon gekommen ist hingegen zum Beispiel die Gemeinde Seevetal nach Durchzug der Gewitterfront. Nachmittags wurde die Freiwillige Feuerwehr Holtorfsloh alarmiert, weil in der Steller Straße eine große Eiche umgestürzt war und die komplette Straße blockierte. Die Feuerwehr beseitigte die Eiche sowie wenige Meter weiter eine umgestürzte Birke und wiederum einige hundert Meter entfernt große Äste, die aus einer weiteren Eiche gebrochen waren und die Straße versperrten. Zu Sach- oder Personenschäden kam es glücklicherweise nicht.
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