Tostedt

Altenheim Homann unter neuer Leitung

Während in der Region mehrere Seniorenheime geschlossen wurden oder vor dem Aus stehen, ist das Seniorenwohn- und Pflegeheim Homann in Tostedt für die Zukunft gut aufgestellt. Dafür gesorgt hat noch der frühere Leiter Bernd Homann, der im Oktober 2020 unerwartet verstorben war. Er hat mit dem Christus Centrum Tostedt (CCT) die Nachfolge rechtzeitig selbst geregelt. Der neue Träger und der neue Geschäftsführer Dirk Bargmann haben das Bewährte erhalten, aber auch Neuerungen eingeführt. Im Seniorenheim Homann leben 47 Bewohnerinnen und Bewohner. Dazu gibt es zwölf Apartments im Betreuten Wohnen.

Für Betreiber
vor Ort entschieden

Bernd Homann sprach vor seinem Tod mehrere potenzielle Betreiber an, entschied sich aber trotz lukrativerer Angebote von Pflegekonzernen für das in Tostedt beheimatete und mit dem Ort verbundene CCT. "Ihm war es wichtig, dass wir das Heim in seinem Sinne Werte-orientiert fortführen", berichtet Dirk Bargmann. "Die eigene Küche und Wäscherei wollte Bernd Homann beibehalten und die Familienorientierung des Seniorenheims, liebevoll und nah am Menschen", ergänzt Pastor Andreas Timm.

Dirk Bargmann ist seit 2014 als Schatzmeister im Vorstand der Freikirche engagiert. "Es stand ein Jobwechsel in meinem Hauptberuf an, daher habe ich Zeit, das Seniorenheim nebenberuflich zu leiten", erläutert Dirk Bargmann, der die neue Herausforderung gerne angenommen hat. Der 49-Jährige kommt aus dem kaufmännischen Bereich, ist verheiratet, hat vier Kinder und lebt mit seiner Familie in Dohren.

Seniorenheim war
Neuland fürs CCT

Ein Seniorenheim zu führen, war zunächst auch für das CCT, das bereits den Kindergarten Spatzennest und eine Musikschule führt, Neuland. "Die Förderung und Entwicklung von Menschen ist uns wichtig. Wir begleiten Menschen nun auch in ihrem letzten Lebensabschnitt, das ergibt Sinn und passt zu unserer Herzenshaltung", meint Andreas Timm.

Zunächst seien einige Angehörige skeptisch gewesen, ob sie im Gegenzug für die Betreuung ihrer Lieben nun Mitglieder im CCT werden müssten. "Wir tragen als Christen Werte in uns, die wir ausleben. Wir drängen aber niemandem etwas auf", betont Dirk Bargmann. Pastor Andreas Timm steht aber als Seelsorger zur Verfügung, wenn Mitarbeiter nach dem Tod eines Bewohners Gesprächsbedarf haben. In Absprache mit der ev.-luth. Johannes-Kirchengemeinde habe das CCT auch das Abendmahl, die Weihnachtsandacht und kleinere Gottesdienste übernommen, die allesamt von den Bewohnern freiwillig besucht werden können. Außerdem bestehe der Kontakt zur Landeskirche weiterhin, fügt Vewaltungsleitung Marion Rhode hinzu.

Corona erschwerte
die Anfangszeit

Am 31. Januar 2020 wurde der Vertrag unterzeichnet, ab Februar übernahm Dirk Bargmann die Geschäftsführung - dann kam Corona. Nicht der beste Start für einen Leitungswechsel und ein Zusammenwachsen als Team. Zumal in dieser Zeit auch Elke Kühle, die die Einrichtung zwei Jahrzehnte lang leitete, auf eigenen Wunsch ihren Abschied nahm. "Als im März 2023 Test- und Maskenpflicht fielen, haben wir das gefeiert", sagt Dirk Bargmann.

Neue Heimleitung ist seit 2021 die vorherige Pflegedienstleiterin Katrin Bellmann, neue Pflegedienstleitung ist Wiebke Fitschen, ihre Stellvertreterin Annika Höying.

In Technik und
Personalmanagement investiert

Geschehen ist seit 2020 noch viel mehr: "Wir haben in die Technik investiert und vor zwei Jahren eine Pflegedokumentations-Softare erfolgreich eingeführt", berichtet Dirk Bargmann. Es wurden Prozesse und Verantwortlichkeiten überarbeitet und ein Coachingprozess mit regelmäßigen Mitarbeitergesprächen und Teammeetings eingeführt. Weiterhin wurde u.a. Ende 2020 ein baufälliges Einfamilienhaus auf dem Gelände abgerissen und an der Stelle weitere Parkplätze geschaffen, auch wurde die Heizung modernisiert und um zwei Blockheizkraftwerke ergänzt. "Unsere Devise ist, das Geld, das übrig bleibt, wieder in die Einrichtung zu stecken. Wir hoffen, dass wir auch in Zukunft nicht in wirtschaftliche Bedrängnis kommen", so Bargmann.