NABU Niedersachsen
Amphibien und Reptilien bestimmen

 Moorfrösche | Foto: NABU / Klemens Karkow
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(bim/nw). In den kommenden Tagen sollen die Temperaturen wieder steigen. Dann werden die Amphibien aktiv und setzen ihre Wanderung zu den Laichplätzen fort. Leider endet diese Wanderschaft für sehr viele der Tiere immer noch tödlich, weil sie gezwungen sind, Straßen zu überqueren.
„Aber nicht nur der Verkehrstod führt zum starken Rückgang unserer heimischen Amphibien. Der Rückgang natürlicher Gewässer in der freien Landschaft, der Insektenschwund sowie der Einsatz von Düngemitteln und Giften in der Landwirtschaft setzt den Tieren stark zu, die die Chemikalien über die Hautoberfläche aufnehmen und sich dadurch vergiften“, erläutert Amphibien-Experte Ralf Berkhan vom NABU Niedersachsen. Welche Arten wie schwer von diesen Rückgängen betroffen sind, ist jedoch schwer zu ermitteln. „Das Wissen darum ist aber äußerst wichtig, um frühzeitig entsprechende Naturschutzmaßnahmen einleiten und mögliche Konflikte in Planungen von Anfang an mit einbeziehen zu können“, so Berkhan.

Aus diesem Grund hat der NABU Niedersachsen das Projekt „HerpetoMap – Die Fachplattform zur Meldung von Amphibien- und Reptilien-Vorkommen in Niedersachsen“ ins Leben gerufen. Mitte 2020 ging die HerpetoMap erstmals online. Seitdem haben rund 90 ehrenamtliche Amphibien- und Reptilien-Fachleute mehr als 2.800 zu dieser Tiergruppe gehörenden Nachweise gemeldet. Für einen verlässlichen Datenbestand sind als Meldende nur Ehrenamtliche zugelassen, die sich in der Bestimmung von Amphibien und Reptilien bereits gut auskennen.
Aber auch Menschen, die keine Fachleute sind, haben die Möglichkeit, etwas für die stark bedrohten Tiere zu tun: Dem Tod der Amphibien auf der Straße begegnen viele Naturschutzgruppen des NABU Niedersachsen, indem sie Zäune aufstellen, an denen die Tiere in die alle paar Meter in den Boden eingelassenen Eimer fallen. Die Tiere werden dann gezählt, nach der Art bestimmt und auf der anderen Seite der Straße wieder frei gelassen. Da diese Arbeit sehr aufwendig ist, freuen sich alle NABU-Gruppen sehr über Mithilfe.

Um die unterschiedlichen Amphibien- und Reptilien-Arten kennenzulernen oder ein gerade gefundenes Tier zu bestimmen, eignet sich die kostenlose App „ID Logics“ für Smartphones und Tablets (Android und iOS). Der Bestimmungsteil zu den Amphibien und Reptilien wurde im HerpetoMap-Projekt entwickelt und kann ebenfalls kostenlos genutzt werden. Laien können ihre Beobachtungen beim NABU-Naturgucker melden, womit ebenfalls ein wertvoller Beitrag zum Naturschutz geleistet wird.

Weitere Informationen: www.NABU-niedersachsen.de/herpetomap

 Moorfrösche | Foto: NABU / Klemens Karkow
Feuersalamander | Foto: NABU / Kathy Büscher
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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