Tostedt
Anwohner bald geschützt vor Überschwemmungen

Thomas Schmidt vom Betrieb Kreisstraßen (li.) und Uwe Mathwig vom Tostedter Bauamt auf der Baustelle der K57 | Foto: bim
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  • Thomas Schmidt vom Betrieb Kreisstraßen (li.) und Uwe Mathwig vom Tostedter Bauamt auf der Baustelle der K57
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bim. Tostedt. Jede Straßenbaustelle mit kilometerlangen Umleitungen, Behinderungen und Baulärm stellt die Anwohnerinnen und Anwohner vor eine große Geduldsprobe. Im Tostedter Ortsteil Todtglüsingen haben sich die Anlieger damit offenbar gut arrangiert und pflegen ein freundliches Miteinander mit den Bauarbeitern. Lange genug haben die Todtglüsinger auf den Ausbau der maroden Kreisstraße 57 (Lohberger Straße) und ein vernünftiges Entwässerungskonzept warten müssen. Jetzt erhält die Kreisstraße eine neue Fahrbahn sowie neue Gehwege und einen neuen Regenwasserkanal. Auf der zweitteuersten Baustelle im Landkreis Harburg (die teuerste ist der Kreisverkehr in Tötensen) arbeiten der Landkreis und die Gemeinde Tostedt Hand in Hand.
Im vergangenen Juli rollten die Bagger an, um zunächst die vorbereitetnden Erdarbeiten für den Bau des Regenrückhaltebeckens vorzunehmen. 60.000 Tonnen Boden mussten dafür bewegt werden auf der von der Gemeinde erworbenen Fläche an der Rückseite des Osterkamps. Aktuell wird die K57 im ersten Bauabschnitt auf rund 815 Metern zwischen Harburger Straße und Lohberger Kamp für rund 2,96 Millionen Euro ausgebaut inklusive der Anlage des Fußballfeld-großen Regenrückhaltebeckens. "Die Anwohner vom Neddernhof sind zu Recht sauer, weil ihnen seit Monaten der Weg nach Tostedt abgeschnitten ist", sagt Bauleiter Thomas Schmidt vom Betrieb Kreisstraßen. Die Durchfahrt für Rettungsfahrzeuge sei im Notfall gewährleistet.

"Hier ist ein sehr enger Baugrund, so einen Baugrund hatte ich in 13 Jahren noch nicht", sagt er zu den auf engstem Raum verlegten Leitungen - von Schmutz- und Regenwasser- über Gas- und Strom- bis hin zu Telefonleitungen.
Für den Bauexperten spannend, für die Anwohner seit Jahren ein Problem: "Hier bei der Todtglüsinger Beek ist der tiefste Punkt der Straße, die ganze Umgebung entwässert hier", erläutert Schmidt. Bei Starkregen hieß es in Todtglüsingen in der Vergangenheit deshalb "Land unter". Ein Anwohner hat sich selbst eine mobile Flutmauer gebaut. "Durch unsere Bauweise wollen wir verhindern, dass er sie je wieder braucht", sagt Thomas Schmidt. Gegen künftige Überschwemmungen bei starken Regenfällen helfen nun in die Straße eingebrachte Stahlspundwände und das 6.000 Quadratmeter große Regenrückhaltebecken. Von Letzterem wird später das gefilterte Wasser dosiert in die Beek geleitet. Für Thomas Schmidt ist es das bisher größte Regenrückhaltebecken, dessen Bau er begleitet. Uwe Mathwig von der Tostedter Bauabteilung berichtet, dass es 14 Regenrückhaltebecken in Tostedt gibt und das im Bereich Niedersachsenstraße/Am Bahnhof ebenso groß sei. 

Die Anwohner der Kreisstraße und ihrer Nebenstraßen lassen die Bauarbeiter schon mal über ihren Privatgrund gehen oder gewähren provisorische Gehwege auf ihren Grundstücken. Dafür, dass eine Magnolie mit einer Familiengeschichte in einem Garten geschützt wird, an dessen Grenze sich derzeit die Zufahrt der Baufahrzeuge zum Regenrückhaltebecken befindet, haben alle Beteiligten Verständnis. Die Bauarbeiten würden von einem Ingenieurbüro sowie von Umwelt-, Grün- und Landschaftsschutz begleitet, Hecken und Rasen später wieder nachgepflanzt, erläutert Thomas Schmidt.

Und wohl keine Baustelle ist so gut überwacht wie die auf der K57. Jeden Nachmittag, wenn die Bauarbeiter Feierabend machen, begutachten die Anwohner den Fortgang der Arbeiten.
Ein kurzer Lichtblick: "Der erste Bauabschnitt wird noch vor Ostern freigegeben", kündigt Thomas Schmidt an. Damit die Anwohner nicht wegen einer Winterpause durch eine unnötig lange Straßensperrung belastet werden, beginnt der zweite Bauabschnitt zwischen Lohberger Kamp und Neddernhof erst im März 2023. 
Und noch eine gute Neuigkeit für die Anwohner: Am Dienstag habe das Unternehmen Glasfaser Nordwest den Zuschlag für den Ausbau des Glasfasernetzes in Todtglüsingen bekommen, sodass die Kabel parallel in die ohnehin aufgerissene Fahrbahn verlegt werden können.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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