Versammlung und Hegeschau der Jäger
Auch Jägerschaft Landkreis Harburg will keinen Bahntrassen-Neubau
Das Engagement der Jäger für Natur und Umwelt und die umstrittenen Bahntrassen-Neubaupläne der Deutschen Bahn waren Schwerpunktthemen bei der jüngsten Hauptversammlung und Hegeschau der Jägerschaft Landkreis Harburg unter dem Vorsitz von Horst Günter Jagau in Tostedt.
Kreisjägermeister Norbert Leben begrüßte über 400 Jägerinnen und Jäger in der Schützenhalle. Auch die CDU-Landtagsabgeordneten André Bock und Jan Bauer sowie weitere Vertreter aus Politik, Verwaltung und Gesellschaft waren anwesend.
Landrat Rainer Rempe dankte den Waidmännern und -frauen für ihren unermüdlichen Einsatz für den Natur- und Umweltschutz. Sie schützten das Wild und die für die Region typische Landschaft durch Hege- und Pflegemaßnahmen. Hiervon profitierten nicht nur heimische Besucher, sondern auch der Tourismus. Insbesondere lobte er das Engagement der Jägerschaft im Bereich der Öffentlichkeitsarbeit zum Thema Natur- und Umweltbildung bei Kindern und Jugendlichen. Rempe betonte erneut, dass er sich gemeinsam mit der Jägerschaft gegen einen Trassenneubau der Bahn im Bereich der A7wehre. Wertvolle Naturflächen, Biotope und schützenwerte Landschaften würden durch diesen Neubau unwiederbringlich zerstört.
Norbert Leben bedankte sich für die gute Zusammenarbeit und die reibungslosen Abläufe mit dem Veterinäramt sowie der Jagdbehörde. Das gemeinsame Bestreben müsse der Erhalt einer stabilen Population sein. Leider seien im Zeitraum 2022/2023 wieder über 1.075 Stück Rehwild im Landkreis dem Straßenverkehr zum Opfer gefallen. "Fuß vom Gas ist das Einzige, was hilft!“, betonte Leben.
Bezüglich der Afrikanischen Schweinepest (ASP) habe ein Ausbruch bei Hausschweinen im Emsland die Sensibilität des Themas und die damit verbundenen Schwierigkeiten nochmals vor Augen geführt. Auch wenn die Wildschweinbestände im Landkreis Harburg zurückgingen, sei die Gefahr der ASP noch nicht gebannt. Da sie hochansteckend sei und sich sogar durch Wurstwaren auf die Sauen verbreiten könne, sei es wichtig, keine Essensreste wie Wurst und Aufschnitt in der Natur liegen zu lassen. Wer ein totes Wildschwein entdecke, solle es sofort beim Jagdpächter oder Veterinäramt melden.
Die schweren Stürme im vergangenen Jahr richteten laut Norbert Leben auch in den Wäldern des Landkreises Harburg schwere Schäden an. Die Aufräumarbeiten seien inzwischen weitestgehend abgeschlossen. 1.000 Hektar Wald müssten in Niedersachsen nun wieder aufgeforstet werden. Der Wald sei der größte CO2-Speicher. Durch die Aufforstung solle der Wald zukunfts- und klimasicher gemacht werden. In diesem Zusammenhang wies Leben dringend darauf hin, die Aufforstungsflächen nicht zu betreten und auf den ausgewiesenen Wegen zu bleiben. Auch die sogenannten Rückegassen, auf denen Forstfahrzeuge fahren, sollten nicht als Reitwege oder Radstrecken benutzt werden.
Mirjam Forker und Nadine Markart wurden für die herausragende Neugestaltung der Jägerschafts-Homepage (www.jlh-online.org) und des Mitgliedsheftes geehrt. Weitere Auszeichnungen gab es für die Hegeringleiter Christof Aldag (Buchholz) und Rudolf Klippel (Winsen), Schriftführer Hans-Hinnark Schmedt, Dr. Helmuth Heinz, ehemaliger Hegeringleiter und stellvertretender Kreisjägermeister, Jagdhornbläserin Heike Härtel (Winsen) sowie für Bernard Wegner als Kreisobmann für Öffentlichkeitsarbeit und Ehefrau Diana.
Die Veranstaltung wurde musikalisch von Jagdhornbläserinnen und -bläsern unter der Leitung von Wolfgang Baumgärtner begleitet.
Redakteur:Christoph Ehlermann aus Salzhausen |
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