Handeloh
Auf historischem Hof über nachhaltiges Bauen mit Holz informiert
Wie nachhaltig ist das Bauen mit Holz? Um diese Frage ging es u.a. im Tostedter Samtgemeinderat bei den Beratungen zur Errichtung einer Garage für die DLRG. Grünen-Ratsfrau Sonja Kröger weiß, dass dieser Werkstoff ausgesprochen nachhaltig ist. Daher lud sie die Ratsmitglieder gemeinsam mit ihrem Mann Klaus-Detlef auf ihren Hof in Handeloh-Wörme zur Besichtigung der historischen Gebäude in Holzbauweise ein. Der Hof befindet sich nachweislich seit Beginn des 17. Jahrhunderts in Familienbesitz.
"Wo haben die Menschen im fünften bis elften Jahrhundert gesiedelt?", fragte Klaus-Detlef Kröger. Nahe eines Flusses - in diesem Fall an der Seeve, die vor der Wasserentnahme durch die Hamburger Wasserwerke noch einen höheren Grundwasserspiegel gehabt habe. Und an Orten mit Eichenbewuchs für das Bauen mit Holz. Für das Luelff's Hus mit Eichenbohlenverschalung auf dem Hof Kröger sei der Einschlag 1590/91 getätigt worden. Das Haus sei aber nicht mehr original, sondern aus vier Häusern aus der Region rekonstruiert und im Jahr 2003 wieder aufgebaut worden. Die Verbohlung müsse ca. alle hundert Jahre erneuert werden. Von den zehn Gebäuden auf dem Hof Kröger seien nur zwei neu gebaut, die Übrigen aus wiederverwendetem Holz errichtet worden.
"Wenn man mit Naturholz baut, kann man die Balken später noch teurer verkaufen", berichtete Klaus-Detlef Kröger. Handeloh (Handörp) habe seinen Namen erhalten, weil hier früher ein Handelsplatz für Holz gewesen sei.
Die große Scheune aus dem Jahr 1936 sei aus Kiefernholz gebaut worden. Abgesehen von einigen Ausbesserungen sei der Farbanstrich zuletzt in den 1990er Jahren komplett erneuert worden.
Nach dem informativen Rundgang bewirtete Familie Kröger ihre Gäste mit ortstypischen Köstlichkeiten in der unter Denkmalschutz stehenden Fachwerkscheune aus dem Jahr 1767.
Nach dem gemeinsamen Essen wurde es dann doch noch einmal politisch. Die überfraktionelle Runde verständigte sich darauf, in regelmäßigen Abständen vor Diskussionen auf Ebene der Kreispolitik zusammenzukommen, um die Belange der Samtgemeinde stärker nach vorne zu bringen.
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