B3-Baustelle: Miese Beschilderung und Rüpel-Kraftfahrer
bim. Welle. Welles Bürgermeister Gerd Schröder verzweifelt: Erst musste die Gemeinde 25.000 Euro für die durch ein Militärfahrzeug zerstörte Estebrücke selbst tragen, nachdem kein Verursacher ermittelt werden konnte. Und nun sorgen der Zusatzverkehr, der wegen der B3-Baustelle auf Anwohnerstraßen ausweicht, und durch die mangelnde Beschilderung irre geleitete Lkw mit ihren Wendemanövern für weitere Schäden, auf denen wahrscheinlich die Gemeinde sitzenbleiben wird. So sind nach erst eineinhalb Wochen Bauphase bereits beide Mauern an der Zufahrt zum Sportplatz des TV Welle zerstört. Schlammschneisen gibt es neben den Baustellenbaken auf der B3 und gegenüber an der Straße Am Kamp, weil manche Autofahrer die Baken einfach umfahren. Und die Baustelle dauert voraussichtlich noch bis zum 24. August.
Nachdem Anwohner, Bürgermeister Schröder und die Verkehrsbehörde der Samtgemeinde Tostedt auf die unzumutbare Belastung und die mangelnde Beschilderung hingewiesen hatten, traf die Verkehrsbehörde des Landkreises Harburg weitere Anordnungen. Die Geschwindigkeit auf den Gemeindestraßen von außerorts 60 auf 30 km/h und die Gewichtsbeschränkung von 12 auf 3,5 t zu reduzieren, ist auch erfolgt.
Allerdings sollten die Vorwegweiser mit gelbem Blinklicht versehen und die Fernziele, die hinter der Sperrung liegen, auf den Vorwegweisern aus beiden Richtungen ausgekreuzt werden. Beides war bis Freitagmorgen - also mehr als eine Woche später - immer noch nicht geschehen. So wurde der Verkehr am Trelder Berg auf der B3 weiter Richtung Soltau und in die Sackgasse geführt, statt angemessen und frühzeitig auf die Umleitung auf der B75 hingewiesen.
Noch schlimmer ist es auf Heidekreis-Gebiet. Verkehrsteilnehmer, die von Schneverdingen kommend auf der L171 Richtung B3 fahren, eine von Pendlern vielgenutzte Strecke, werden an keiner Stelle auf die Baustelle hingewiesen und munter Richtung B3 gelenkt. Erst am Ortsausgang Wintermoor kurz vor der Kreisgrenze kommen sie plötzlich vor den Baken zum Stehen - doch außer einem Hinweis auf eine Sackgasse gibt es auch hier keine Information über die Baustelle oder gar eine Umleitung.
„Das ist sehr ärgerlich. Wir haben das mehrfach moniert“, sagte Kreissprecher Johannes Freudewald auf WOCHENBLATT-Nachfrage. Regulär gebe es eine Anordnung für die Beschilderung, dann eine Besichtigung des Baubereichs samt Abnahme und dann - eventuell mit Auflagen - die Freigabe für den Baustart. Für die Beschilderung beauftrage das Bauunternehmen einen Dienstleister. „Künftig werden wir stärker vor dem Baustart kontrollieren, ob die Beschilderung erfolgt ist“, so Freudewald.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.