Tostedt
Beginn des Turnhallenneubaus nicht vor Herbst 2024
Es ist eine echte Odyssee, die sich um die vor zwei Jahren abgebrannte Schulsporthalle in Tostedt abzeichnet: Erst war von einem Schaden von 3,5 Millionen Euro die Rede, dann sollte der Neubau einer Dreifachsporthalle rund sechs Millionen Euro kosten und in diesem Jahr beginnen, zuletzt rechnete der Landkreis als Schulträger mit einer Investition von 7,5 bis acht Millionen Euro. Nun macht der Landkreis keine Angaben mehr zu den Baukosten, für die aktuell die Ausschreibungen laufen. Mit Baubeginn sei aber nicht vor Herbst 2024 zu rechnen - und der Bau selbst dauert rund ein Jahr.
Jugendliche
hatten gezündelt
Wie mehrfach berichtet, war die alte Zweifeldsporthalle aus dem Jahr 1965 am Abend des 22. Juli 2021 abgebrannt, nachdem vermutlich einige Jugendliche an den Bänken davor gezündelt hatten. Aus den Glutresten hatte sich dann ein Feuer entwickelt, das auf die Halle übergriff. Weder die Halle noch die Sportgeräte darin waren zu retten.
Für die Realschülerinnen und -schüler sowie die Sportgruppen des MTV Tostedt ist das dramatisch. Die Realschule weicht für den Sportunterricht u.a. auf die Hauptschulsporthalle im Schulzentrum am Düvelshöpen aus. Die betroffenen MTV-Turn-, Tanz- und Yogagruppen sind u.a. auf die Halle in der Poststraße, den gemieteten Clubraum im Schützenhaus und das Haus der Begegnung verteilt. MTV-Vorsitzender Uwe Rosenow rechnet aber auch nach Fertigstellung der Dreifachsporthalle mit einem noch zehn Jahre andauernden Sportstätten-Engpass. Denn spätestens dann muss die Hauptschulsporthalle saniert werden, in die es seit vielen Jahren hineinregnet. "Das Glasdach war von vornherein zu klein", meint er.
Schulen und MTV
wünschen eine Tribüne
Bei der neuen Halle wird vom MTV und den Schulen ausdrücklich eine Tribüne mit gewünscht. Diese ist aus Sicht des Landkreises für den Schulsport allerdings nicht erforderlich. Somit müsste die Gemeinde Tostedt die Kosten von geschätzt rund 260.000 Euro für eine zweireihige Tribüne dann selbst aufbringen. Der MTV hat in Aussicht gestellt, sich auf Wunsch mit bis zu 30.000 Euro an den Kosten zu beteiligen. Es stehe jedoch noch nicht fest, ob die Gemeinde, die Samtgemeinde oder beide die Kosten tragen würden, eine Beschlusslage gebe es dazu bislang nicht, betont Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam. Darüber soll in der Politik erst diskutiert werden, wenn die Ausschreibungsergebnisse vorliegen.
Ergebnisse der Ausschreibung
erst Ende 2023 erwartet
Der Vorentwurf für die neue Dreifeldhalle sei durch den Landkreis Harburg mit den Schulen, der Gemeinde und den örtlichen Vereinen abgestimmt worden. Aktuell finde die Ausschreibung für eine schüsselfertige Bauleistung statt. "Ein Ergebnis gibt es voraussichtlich Ende des Jahres. Danach wird der Auftrag vergeben und der Bauantrag gestellt. Das dauert bis zu einem halben Jahr. Wir rechnen mit einem Baubeginn frühestens zum Herbst 2024. Die genauen Kosten werden sich aus dem Ergebnis der Ausschreibung ergeben", erläutert Kreissprecher Andres Wulfes. Vorgesehen sei eine Dreifeldhalle mit einem Energieeffizienzstandard von mindestens KfW 40.
Der Landkreis weiß um die beengte Hallensituation und die nahezu immer voll belegten drei Felder. Zumindest in den Sommermonaten können die Sportplätze und das Freibad genutzt werden.
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