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Tostedt
Beim Carbage Run mit Schrott-Autos auch über die Alpen

Selfie während der Tour: André Bembennek (li.) und Kay Gohr | Foto: André Bembennek
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  • Selfie während der Tour: André Bembennek (li.) und Kay Gohr
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Das ist wirklich eine Herausforderung: Eine fünftägige Autotour durch Europa, bei der die Teilnehmer in mindestens 15 Jahre alten Autos antreten, die maximal 1.000 Euro wert sind. Diesmal führte der sogenannte "Carbage Run" durch 15 Länder. Zwei Jungs, die sich diesem Abenteuer mit einem Audi A4 B5 (Baujahr 1996) stellten, waren Schornsteinfeger Kay Gohr (26) und Student André Bembennek (26) aus Tostedt (Landkreis Harburg).

Bei "Europas größter und abgefahrenster Autorallye" (so die Veranstalter) geht es weniger um Geschwindigkeit, als um Spaß, Abenteuer und das Lösen verrückter Aufgaben, um Punkte zu sammeln. Das Event führt die Teilnehmer jedes Jahr auf unterschiedlichen Strecken durch verschiedene Länder Europas und fördert eine starke Gemeinschaft, in der sich die Teilnehmer gegenseitig helfen. 

Doch wie kommt man auf eine solch verrückte Idee, diese Strapazen auf sich zu nehmen? "Wir hatten in der Vergangenheit ein Auto mit den Aufklebern des 'Carbage Run' gesehen. Im Sommer letzten Jahres hatten wir uns dann vorgenommen, auch daran teilzunehmen. Wie so etwas immer ist, ist die Idee immer ganz schön, aber es scheitert meist an der Umsetzung. Glücklicherweise konnten wir im Winter den alten Audi mit über 350.000 Kilometern kaufen und somit kam die ganze Sache ins Rollen", berichtet André Bembennek.

Der "Carbage Run" führte u.a. durch Belgien, die Niederlande, Luxemburg, Frankreich, Deutschland, die Schweiz, Liechtenstein, Österreich, Italien, Slowenien, Kroatien, Ungarn, die Slowakei, Tschechien und Polen. "Insgesamt sind wir fast 4.000 Kilometer in sechs Tagen gefahren", resümiert der Tostedter.

"Schon an Tag 1 hatten wir technische Probleme, die unsere Weiterreise infrage stellten. Durch die hilfsbereite Community des 'Carbage Run' fanden wir aber immer wieder provisorische Lösungen für diese Probleme. Teilweise half auch einfach das Draufhauen mit einem Hammer und Radkreuz, um diverse Wackelkontakte zu 'reparieren'. Jedenfalls mussten wir uns jeden Tag mit der Frage beschäftigen, wie wir im Falle des Falles den Wagen wieder ans Laufen bekommen können. Glücklicherweise fanden wir in der Schweiz einen Schrottplatz, der exakt die Ersatzteile da hatte, die wir brauchten. Den Einbau haben wir dann wieder mit der Hilfe einiger 'Carbage Runner' vollziehen können."

Während manche anderen Autos bunt bemalt waren, war das Erkennungsmerkmal der Tostedter ein Dachgepäckträger im Hai-Design. "Wir wollten generell ein maritimes Design für unseren Wagen und brauchten dann noch Platz für unsere Reserveräder. Deswegen kam die Dachbox drauf. Und nach einigen Überlegungen ist uns dieses Hai-Design dazu eingefallen. Das wurde dann auch zum Wiedererkennungsmerkmal unseres Fahrzeugs", erläutert André Bembennek.

Diese Tour sei Tag für Tag eine emotionale Achterbahn gewesen. Das Wichtigste sei jedoch, dass man nie alleine und vor allem nicht das einzige Team mit technischen Problemen sei.

"Der schönste Teil unserer Tour war auf jeden Fall die Alpenüberquerung, auch wenn unser alter Audi mit seinen 100 PS ganz schön zu kämpfen hatte. Wir fühlten uns wie Hannibal, nur mit Schrottkarren anstatt von Elefanten. Im Konvoi durch die Serpentinen zu fahren und gleichzeitig diese Aussicht zu genießen, war auf jeden Fall ein prägendes Erlebnis", schwärmen André Bembennek und Kay Gohr.

Die beiden waren vor allem begeistert von der starken Gemeinschaft. Auch die positiven Reaktionen der Anwohner entlang der Strecke bleiben in Erinnerung. "Alle Kinder, denen wir begegnet sind, freuten sich unglaublich, wenn eine Gruppe der bunt angemalten Autos mit Beleuchtung und Fanfahnen an ihnen vorbeifuhr", berichten die Tostedter. Einige Anwohner hätten bereits mit Klappstühlen auf die Tourenteilnehmer gewartet und sie begeistert angefeuert. "Das war wirklich immer ein schöner Moment, ein Lächeln auf diesen Gesichtern zu sehen", so André Bembennek.

"Wir haben so viel von Europa gesehen und was dieser Kontinent zu bieten hat, sowohl landschaftlich als auch menschlich. Nächstes Jahr fahren wir wieder mit!", steht für die beiden fest. Sie bedanken sich vor allem bei ihrem Sponsor: dem Team des Wini-Macken-Festivals in Handeloh. "Ohne dessen Unterstützung hätten wir das auf keinen Fall geschafft."

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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