Erste Frau schlichtet für Buchholz
Birgit Diekhöner als Schiedsfrau verpflichtet

V.li.: Neue Schiedsfrau Birgit Diekhöner, Amtsgerichtsleiterin Dr. Astrid Hillebrenner, Herbert Wittneben | Foto: sh
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Zehn Jahre lang engagierte sich der pensionierte Kriminaldirektor Herbert Wittneben als Schiedsmann für seine Heimatstadt Buchholz. Nun widmet sich der 79-jährige anderen Aufgaben.
"Ich bemühte mich immer, die Parteien darin zu unterstützen, eine gute Lösung zu finden", so Wittneben, "wir sind in erster Linie Mediatoren, können aber nichts erzwingen. Wenn eine Partei sich nicht einen Millimeter bewegen möchte, dann kann ich das auch nicht ändern."
Viele Streitereien, die vor Gericht landen, sind eigentlich Kleinigkeiten. Daher gibt es in insgesamt zwölf Bundesländern die Schiedsleute, die auf einfachem Wege Streit schlichten können, ohne dass die Gerichte bemüht werden.

Schlichtungsverfahren sind einer Klage vorangestellt

Schlichtungsverfahren sind in Niedersachsen zwingend einer Klage unter anderem im Nachbarschaftsrecht vorangestellt. Hier soll kostengünstig und einfach eine Lösung zwischen verfeindeten Parteien gefunden werden. Ob der Baum zu dicht an der Grenze steht oder ein anderer Grund für Streit am Gartenzaun herrscht - oft hilft Zuhören. So berichtet Herbert Wittneben, dass sich durch das Zuhören ganz andere Gründe - oft viele Jahre alte - für den aktuellen Streit offenbarten. Erst wenn ein solches Schlichtungsverfahren erfolglos ist, wird eine Erfolglosigkeitsbescheinigung ausgestellt und in dem Fall darf Klage eingereicht werden.
In die Fußstapfen von Herbert Wittneben tritt Birgit Diekhöner. Die 68-jährige Buchholzerin wurde nun förmlich von Amtsgerichts-Direktorin Dr. Astrid Hillebrenner förmlich verpflichtet. Sie ist keine Unbekannte in ihrer Heimatstadt: Seit 1980 arbeitete sie in unterschiedlichen Positionen bei der Stadt Buchholz, erst als Erzieherin, später in der Verwaltung und war dort unter anderem für die Ratsarbeit zuständig. Auch als Pressesprecherin für die Stadt Buchholz ist sie bekannt. Dazu kommen 13 Jahre als Personalratsvorsitzende bei der Stadt Buchholz. Der Umgang mit Menschen ist der offenen Frau also nicht fremd. So konnte sie sich letztendlich gegen 20 Mitbewerber durchsetzen und ist nun für die nächsten fünf Jahre zur Schiedsfrau gewählt - als erste Frau in Buchholz in dieser Position. Auf die Frage, ob sie sich so ihren Ruhestand vorgestellt hatte, den sie seit knapp einem Jahr genießt, antwortet sie lachend: "Ich wollte, wenn ich in Rente gehe, wandern und segeln, Freunde treffen und Bücher lesen." Und das hat sie nun alles in ihrem Tempo erledigt und kann sich jetzt mit voller Kraft ihrem neuen Ehrenamt widmen.

Redakteur:

Stefanie Hansen aus Tostedt

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