Landkreis Harburg
Bisher größter Hilfskonvoi für die Ukraine
(nw). Der bislang größte Hilfstransport in der Region für die Ukraine hat sich Donnerstagnacht in Neu Wulmstorf auf den Weg in die polnische Stadt Lubaczów, die Partnerstadt Tostedts direkt an der ukrainischen Grenze, gemacht. An Bord mehrerer Lkw sind u.a. Zelte, EKG-Geräte, Notstromaggregate sowie dringend benötigte Medikamente im Wert von 75.000 Euro.
Initiiert wurde der Hilfstransport von der Deutsch-Polnischen Gesellschaft Tostedt (Landkreis Harburg). Als Kooperationspartner engagieren sich die Krankenhäuser Buchholz und Winsen, das Deutsche Rote Kreuz sowie die Johanniter.
Auslöser der Aktion war ein Brief, den Lubaczóws Bürgermeister Krzysztof Szpyt an den DRK-Kreisverband Harburg-Land mit seinem Präsidenten Norbert Böttcher, Geschäftsführer der Krankenhäuser Buchholz und Winsen, geschrieben hatte. Darin berichtet Szpyt von „täglich hunderten Flüchtlingen“, die aus der Ukraine nach Lubaczów strömen und für deren Versorgung das Nötigste fehle. Es folgt eine detaillierte Liste der dringend benötigten Güter.
Böttcher zögerte nicht, in den Krankenhäusern sofort Verbandsmaterial, Medikamente und Pflegeartikel im Einkaufswert von mehr als 30.000 Euro bereitstellen zu lassen, die vollständig aus Spenden finanziert wurden. Auch EKGs, Beatmungsgeräte, Tragestühle, Transportliegen sowie Feldbetten, Zelte, Heizungen, Notstromaggregate und Powerbanks wurden beschafft.
Der Gesamtwert der Ladung beträgt 75.000 Euro.
Zu den Unterstützern des Hilfskonvois gehören u.a. die Sparkasse Harburg-Buxtehude und der Rotary Club Winsen sowie die Deutsch-Polnische Gesellschaft Tostedt. Der DRK-Kreisverband Harburg und die Johanniter Unfallhilfe liefern mit vier Fahrzeugen die Logistik für den Transport. Auf der über 1.200 Kilometer langen Strecke machen die Helfer aus dem Landkreis Harburg Station im polnischen Rzészow. Die Krankenhäuser Buchholz und Winsen sind seit langem akademische Lehrkrankenhäuser der dortigen Universitätsklinik, die Übernachtungsmöglichkeiten für ihre deutschen Freunde bereitstellen wird, bevor die Fahrt am nächsten Morgen ins 100 Kilometer entfernte Lubaczów weitergeht. Dort übernehmen Mitglieder der dortigen Polnisch-Deutschen Gesellschaft die Verteilung der Güter. „Mit der Unterstützung vieler Freiwilliger liefern wir gezielte Hilfe, die wirklich ankommt“, sagen DRK-Präsident Böttcher und sein Stellvertreter Jan Bauer, die am Donnerstagabend das Beladen der Transporter vor der Rettungswache in Neu Wulmstorf verfolgten. Die Rückkehr des Konvois, den Thomas Grambow als stellvertretender DRK-Ortsvereinsvorsitzender von Neu Wulmstorf begleitet, wird für Sonntagabend erwartet.
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