Den eigenen Horizont beim entwicklungspolitischen Freiwilligendienst in Kamerun erweitern

Jaro Kujawa mit seinem Flyer, mit dem er für Unterstützung wirbt
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bim. Tostedt. Eine andere Kultur und ein fremdes Land kennenlernen und eine andere Perspektive auf ein Leben abseits der Wohlstandsgesellschaft erhalten, das schwebte Jaro Kujawa (18) schon länger vor. Mit dem Abitur in der Tasche, wird er sich diesen Traum erfüllen, wenn er am 14. August im Auftrag der Organisation "Brot für die Welt" für einen entwicklungspolitischen Freiwilligendienst antritt. Er ist einer von bundesweit nur 32 jungen Menschen, die diese Chance erhalten. Im afrikanischen Kamerun wird er an einer Grundschule in Kumbo den Unterricht mitgestalten, spielerische, sportliche oder musische Impulse geben und den Lehrkräften helfen, wo er kann.
"Ich wollte immer ins Ausland, bin schon in der Kindheit viel gereist", berichtet Jaro. Das Fernweh hat er von seinen Eltern in die Wiege gelegt bekommen, den Tostedter Pastoren Maren Kujawa und Gerald Meier, die selbst länger in Indien lebten bzw. mehrfach nach Brasilien reisten.
Sowohl bei den Auslandszielen als auch bei den Tätigkeitsbereichen war Jaro Kujawa aufgeschlossen. Viele Erfahrungen sammelte er in der evangelischen Jugend bereits in der Kinder- und Jugendarbeit sowie musikalisch als Sänger und Bassist mit der Band "Flü". Außerdem war er jugendpolitisch in niedersächsischen Gremien der evangelischen Jugend aktiv. Wohl auch deshalb wählte die Organisation ihn nach einem Vorstellungswochenende in Berlin für den Freiwilligendienst in Kamerun aus.
"Brot für die Welt" hat den Tostedter der Partner-Organisation "Pedagogic In-Service Training Programme" (ISTP) zugeteilt, die in Kamerun 35 Sekundarschulen sowie über 300 Vor- und Grundschulen betreut und Lehrer fortbildet. "Dort wird in Pilotprojekten versucht, neue Lehrmethoden wie das Lernen in Kleingruppen und einen gewaltfreien Unterricht zu vermitteln", sagt Jaro Kujawa. Denn viele Lehrkräfte in Kamerun wüssten sich nicht anders als mit Gewalt durchzusetzen.
Leben wird er in Kamerun in einer Drei-Zimmer-Wohnung, die ihm die Partner-Organisation zur Verfügung stellt.
Um ihn auf seinen Aufenthalt in Afrika vorzubereiten, wird es noch ein Vorbereitungsseminar in Berlin sowie über das Jahr verteilt fünf weitere Seminare in Kamerun geben. "Ich habe auch viel gelesen über die Kolonialgeschichte und die politische Situation. Es gibt Landesteile, in die man nicht hinein darf", weiß Jaro Kujawa. Unter anderem grenzt Kamerun an Nigeria, wo die islamisch-terroristische Gruppe Boko Haram brutal versucht, an Einfluss zu gewinnen. Im Land selbst gebe es 200 Sprachen und Ethnien.
"Das Jahr im Ausland dient auch dazu, zu erspüren, womit man sich später im Leben befassen will", erläutert der 18-Jährige. Seine Eindrücke und Erfahrungen in Kamerun soll er später in Deutschland und in seinem Leben nutzen, um langfristig und nachhaltig einen Beitrag zu mehr Gerechtigkeit in der Welt zu leisten. Bereits jetzt könnte er sich vorstellen, Sozial- oder Gesellschaftswissenschaften zu studieren.
Der Dienst in Kamerun wird zur Hälfte vom Bundesentwicklungsministerium und zur Hälfte von "Brot für die Welt" aus Spenden und Kirchengeldern finanziert. Dennoch ist Jaro Kujawa aufgefordert, einen Unterstützerkreis aufzubauen, der ihn durch Spenden unterstützt, und dem er regelmäßig von seinen Erfahrungen berichtet. Eine Kontaktaufnahme zu Jaro Kujawa zu diesem Zweck ist möglich unter Tel. 04182-289682, mobil unter 0152-26104033 oder per E-Mail an jaro.kujawa@posteo.de.

Jaro Kujawa mit seinem Flyer, mit dem er für Unterstützung wirbt
Die kamerunische Flagge: Grün steht für die Hoffnung und symbolisiert die reiche Vegetation des Landes, vor allem im Süden, Gelb repräsentiert die Sonne und den Savannenboden des Nordens, Rot steht für das vergossene Blut im Kampf um die Unabhängigkeit
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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