Wiedereröffnung des Freibades Tostedt
Der Um- und Neubau ist endlich abgeschlossen
bim. Tostedt. Versprechen wollte er nichts, nachdem während der Bauarbeiten so viel schiefgelaufen ist. Doch war Tostedts Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam zuversichtlich, dass das Freibad noch im Mai wiedereröffnen wird. Und das soll auf den letzten Drücker tatsächlich klappen: Am kommenden Freitag, 31. Mai, um 13 Uhr startet die frisch sanierte Tostedter "Batze" in die Saison - mit vielen neuen Attraktionen, vor allem für Kinder. "Wasserumwälzung und Chlorung laufen", erläutert Schwimmmeister Sascha Nieß. Die Temperatur erreicht dank neuer Heizung schneller die gewünschten 23 bis 24 Grad.
Jahrzehntelang hatte die Politik gestritten, ob und wie das Bad von 1961, das auf einer Torflinse liegt, weshalb sich das Becken ständig hob und senkte, saniert werden soll. "Schon 1999 gab es Krisensitzungen wegen des Freibades. Damals wurde darüber gestritten, ob wir das Bad für Notreparaturen für eine Saison dicht machen oder nicht", so Dörsam, der zu der Zeit für die Grünen im Rat saß und jetzt auf das alte Protokoll einer früheren Ratssitzung gestoßen war.
Mehr als nur eine Saison mussten die Tostedter auf ihr Freibad verzichten. Die Liste der Pannen, die seit Baubeginn im August 2017 aufgetreten sind, ist lang, auch gab es einige Verzögerungen. Wie berichtet, gestaltete sich u.a. die Pfahlgründung schwieriger und teurer als zunächst kalkuliert, eine Fachfirma, die mit Teilen der schwimmbadtechnischen Ausrüstung und Attraktionen im Kleinkindbecken beauftragt war, ließ drei Monate auf sich warten, und dann mussten zuletzt auch noch die Pumpen zweimal erneuert werden. Bei der Ausführung der Arbeiten und dem Beheben der Mängel habe die Samtgemeinde immer wieder Druck gemacht, berichtet Peter Dörsam. Inwieweit die Kosten die Samtgemeinde tragen muss und inwieweit die ausführenden Firmen in Regress genommen werden können, ist noch offen. "Eine Schlussrechnung liegt noch nicht vor", so Dörsam. Er schätzt, dass Freibadum- und -neubau letztlich 3,2 Millionen Euro netto (nach Rückerstattung der Vorsteuer) kosten werden.
Im rundum erneuerten Bad gibt es nun eine Breitrutsche, einen Sprungturm mit Ein- und Dreimeter-Brett, vier Sprungblöcke zu den vier 25-Meter-Bahnen im Schwimmerbereich und ein Kleinkindbecken mit drei knallroten Wasserkanonen, Spritzpilz und Aquaflip. Am Schiffchenkanal können die Jüngsten erste eigene Erfahrungen mit Wasser und Technik machen: Sie können das Wasser von Hand pumpen oder per Knopfdruck auf die Granitblöcke fließen lassen, anhand der archimedischen Schraube die Wasserbeförderung ausprobieren oder das Wasser an zwei Wehren stauen. "Dieser Schiffchenkanal ist ein Unikat, den gibt es in keinem anderen Freibad", betont Schwimmmeisterin Angelina Dennstedt.
Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich sind durch einen Steg getrennt. Am Rand kann man aber nach wie vor von einem in den anderen Bereich schwimmen. Im Nichtschwimmerbereich gibt es ebenfalls vier 25-Meter-Bahnen für den Schulsport. Aus zwei Wasserspeiern sprudelt Wasser, in der "Brodelbucht" warten Massagedüsen auf ihren Einsatz. Im Schwimmerbereich liegt zudem bereits das Fundament, um dort später eine Kletterwand einzubauen. Die Sanitäranlagen im Umkleidegebäude wurden erneuert und auch ein Behinderten-WC eingebaut.
Sascha Nieß freut sich: "Das Schwimmmeisterhaus ist erdbebensicher." Denn das Häuschen, von dem aus er und seine Kollegin Schwimmer- und Nichtschwimmerbereich sowie das Kleinkindbecken gut im Blick haben, ist ebenfalls auf Pfählen gegründet. "Die waren während der Bauarbeiten nötig, um den Kran vor dem Versinken zu schützen."
Wie mehrfach berichtet, wird im neuen Freibad Eintritt erhoben. Dazu stehen im umgebauten Eingangsbereich zwei Kassenautomaten zur Verfügung.
Derzeit klafft dort noch ein Loch, in das der Fettabscheider für den Kiosk gebaut wird. Bis Freitag soll aber auch das geschlossen sein.
Die Öffnungszeiten und Eintrittspreise
Geöffnet ist das Freibad regulär von Mitte Mai bis Mitte September montags bis freitags von 7.30 bis 20 Uhr, samstags, sonntags und feiertags von 10 bis 20 Uhr, wobei die tägliche Öffnung in den Ferien bei Bedarf auch schon mal verlängert wird.
Die Eintrittspreise: Erwachsene 3 Euro (ermäßigt 2 Euro), Jugendliche von zehn bis 18 Jahren: 1,50 Euro; Zehnerkarte für Erwachsene 24 Euro (ermäßigt 16 Euro), für Jugendliche 12 Euro; Saisonkarte für Erwachsene 60 Euro (ermäßigt 40 Euro), Jugendliche 30 Euro, für Familien (zwei Erwachsene sowie im Haushalt lebende Kinder und Jugendliche) 120 Euro, für Alleinerziehende (ein Erwachsener sowie im Haushalt lebende Kinder und Jugendliche) 70 Euro, ermäßigt für Studenten 40 Euro.
Kinder unter zehn Jahren haben freien Eintritt und erhalten auf Antrag der Eltern eine kostenlose Saison-Karte im Rathaus, die sich bis zur Vollendung des zehnten Lebensjahres automatisch jährlich verlängert. Für die Saisonkarten ein Passbild nicht vergessen.
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