In Tostedt und Hanstedt
Die High-Tech-Nasen: EWE lässt Gasleitungen prüfen
bim/nw. Tostedt/Hanstedt. Die EWE Netz GmbH mit ihren Dienstleistern beginnt jetzt wieder mit der Kontrolle des Erdgasnetzes. Bis Ende Juni ist das Unternehmen in Tostedt und Hanstedt unterwegs und überprüft rund 300 Kilometer Erdgasleitungen in allen Ortsteilen der Gemeinden. „Unser Ziel ist es, bei der Kontrolle der Ortsnetz- und Hausanschlussleitungen undichte Stellen aufzuspüren“, so EWE-Netz-Bezirksmeister René Schmidt. „Da unsere Netzabspürer lediglich zu zweit und an der frischen Luft unterwegs sind und keinen direkten Kontakt zu den Bürgern haben, können wir diese wichtigen Kontrollen auch in Zeiten der Corona-Krise durchführen“, so René Schmidt. Im gesamten EWE-Netz-Gebiet überprüft das Unternehmen jährlich etwa 25.000 Kilometer.
Thorsten Mäder und Harald Böhnke von der Firma tbd (technische Baudienstleistungen) aus Friedeburg führen die Überprüfung im Auftrag von EWE Netz durch. Die Gasspürer können jederzeit ihren Vertragsfirmenausweis vorzeigen. Bei trockenem Wetter schaffen sie pro Tag fünf bis acht Kilometer Kontrollgang. Bei Regen oder feuchter Witterung müsse die Überprüfung unterbrochen werden, da das hochempfindliche Spezialgerät dann kein Gas aufspüren kann.
Für den Anschlussnehmer sind die Sicherheitsüberprüfungen kostenlos. Die Überprüfung ist im Regelwerk des Deutschen Vereins des Gas- und Wasserfaches e. V. (DVGW) vorgeschrieben.
Erdgas besteht im Wesentlichen aus Methan und ist leichter als Luft. Sollte eine Gasleitung auch nur eine minimale Undichtigkeit aufweisen, steigt das Erdgas an die Oberfläche. „Wir nehmen es dann dort mit Hilfe einer Art Hightech-Nase wahr“, so René Schmidt. Das Messgerät bestehe aus einem langen Stab mit einem weichen Plastikteppich. „Darunter wird ständig Luft angesaugt, die in das eigentliche Messgerät geleitet wird. Sobald der Methan-Anteil pro Kubikmeter Luft höher als ein Hunderttausendstel ist, piept das Gerät“, erklärt der Bezirksmeister.
„Unsere Kontrollen zeigen, dass unser Gasnetz in einem sehr guten Zustand ist. Die Anzahl der Schäden ist durch unsere kontinuierliche Instandhaltung und Wartung sehr gering", so René Schmidt weiter. Der hohe Qualitäts- und Sicherheitsstandard mache sich ebenfalls in den geringen Unterbrechungen der Gasversorgung von 56 Sekunden je angeschlossenem Verbraucher im Jahr 2018 bemerkbar.
Neben den Leitungen entlang der Straße müssen bei den Routine-Überprüfungen auch die Hausanschlüsse auf den Privatgrundstücken kontrolliert werden. „Gerade hier werden immer wieder Leckagen entdeckt, die z.B. durch Bodeneinschlaghülsen für Zaunpfosten verursacht werden“, erläutert René Schmidt. EWE Netz bittet daher um Verständnis, wenn für die Prüfarbeiten Grundstückseinfahrten und Gärten betreten werden müssen.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.