Die Moorhalle in Königsmoor soll 2016 saniert und erweitert werden
bim. Königsmoor. Die drei Geschäfte im Dorf sind längst geschlossen. Der Bahnhof ist seit 1986 stillgelegt. Für Königsmoor und seine rund 650 Einwohner ist die Moorhalle nicht nur eine wichtige, sondern die einzige infrastrukturelle Einrichtung, in der fast alle Veranstaltungen der Dorfgemeinschaft stattfinden. Doch die notwendige Sanierung und Erweiterung für rund 850.000 Euro hätte die kleine Gemeinde finanziell überfordert. Jetzt erhält Königsmoor im Rahmen der Bundes-Förderung finanzschwacher Kommunen 230.000 Euro dank einstimmigen Beschlusses des Tostedter Samtgemeinderates für die energetische Sanierung.
"Die Gemeinde kann maximal 600.000 Euro über Kredite finanzieren. Wenn wir den Zuschuss nicht bekommen hätten, hätten wir uns etwas anderes einfallen lassen müssen", sagt Bürgermeister Matthias Schuback, der aufgrund Platzmangels selbst in einem Container neben der Halle "residiert".
Eine Alternative wäre gewesen, die Halle in mehreren Etappen zu sanieren, was den Sport- und Veranstaltungsbetrieb stark eingeschränkt hätte. Oder sie an die Samtgemeinde abzutreten. "Aber dann hätten wir nicht mehr den gewohnten unkomplizierten Zugriff. Und für die vielen Menschen im Dorf, die beim Bau geholfen haben, wäre es ein Schlag gewesen. Schließlich war der örtliche Sportverein 1978 extra gegründet worden, um Zuschüsse für den Bau zu bekommen", erläutert Matthias Schuback.
Die Moorhalle war 1979 mit viel Eigenleistung der Bevölkerung gebaut und 1980 feierlich eingeweiht worden. Auch in den Folgejahren wurden immer mal wieder Reparaturen und Verbesserungen in Eigenleistung vorgenommen, u.a. 1990 ein kleiner Anbau. Doch genau das wurde den Königsmoorern in der Vergangenheit zum Verhängnis. "Weil wir keine Handwerksfirmen beauftragt hatten, wurde uns vorgeworfen, dass wir kein Geld in die Unterhaltung gesteckt hätten", erläutert Matthias Schuback.
Mittlerweile sind Fenster, Türen und die Dämmung der Moorhalle in die Jahre gekommen, es gibt kein Behinderten-WC und keine Fluchtwege. In der großen Fensterfront auf der Hallen-Rückseite sollen nun Fluchtwege geschaffen, der Sanitärbereich insgesamt heutigen Standards angepasst und in die neuen Duschkabinen Lüftungen eingebaut werden. Auch soll die Halle um einen dringend erforderlichen Geräteraum sowie um ein Büro- und Besprechungszimmer für die Verwaltung erweitert werden.
Die Arbeiten sollen nun bald starten und möglichst im Spätherbst 2016 abgeschlossen werden. Matthias Schuback hofft, dass Ernte- und Schützenfest, der Sportbetrieb und die übrigen Feste möglichst wenig beeinträchtigt werden.
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