Die neue B3-Brücke bei Sprötze hängt
bim. Sprötze. Die neue Bahnbrücke an der B3 bei Sprötze hängt - aber schief. "Das ist planmäßig und muss so sein", erklärt Christian Magill, Sachgebietsleiter Brückenbau bei der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr, Geschäftsbereich Lüneburg, denn auf der Südseite müsse noch "abgestapelt" werden. In der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde das 56 Meter lange und rund 360 Tonnen schwere Bauwerk über die Bahngleise geschoben. Die Behörde hatte über die Baustelle informiert, die Metronom-Eisenbahngesellschaft allerdings nicht. Deren Fahrgäste wurden spät nachts auf der Fahrt zwischen Hamburg und Bremen damit überrascht, in Buchholz auf Busse umsteigen zu müssen.
Magill ist mit 15 weiteren Mitarbeitern Samstagnacht auf der Baustelle. Obwohl der tonnenschwere Brücken-Koloss 53 Meter über die Bahnstrecke - ca. zehn Meter pro Stunde - geschoben werden muss, verlaufen die Arbeiten relativ geräuscharm. Das "Schieben" funktioniert über Stahlseile und Presse in einem Verfahren, das mit Tauziehen und Seilklettern vergleichbar ist, erläutert Christian Magill.
Auf der gegenüberliegenden Seite wurde die Brücke von einem 750-Tonnen-Kran gehalten, damit sie während des Schiebens nicht auf die Gleise stürzte.
Mit dem Einschieben der Brücke ist die Baustelle noch nicht abgeschlossen, weitere Arbeiten folgen. Voraussichtlich Ende September soll die Brücke, die eine Fahrbahnbreite von 13,30 Metern hat, für den Verkehr freigegeben werden. Dann beginnt der Rückbau der Behelfsbrücke. Insofern ist noch bis Ende 2019 mit Behinderungen des Straßenverkehrs auf der B3 bei Sprötze zu rechnen.
Damit hat sich diese Baumaßnahme über fünf Jahre und vier Monate hingezogen. Ursprünglich sollte der Verkehr bereits ab 2017 wieder zweispurig laufen. Allerdings hatte die Straßenbaubehörde eine Behelfsbrücke zunächst nicht eingeplant - zum Unverständnis der vom zusätzlichen Verkehr an der Umleitungsstrecke belasteten Anwohner.
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