Diskussion um Y-Trasse: Mehrheit des Dialogforums Schiene Nord favorisiert die Alpha-Variante
(bim). Aufatmen bei vielen Bahnanliegern in der Nordheide: Bei der jüngsten Sitzung des Dialogforums Schiene Nord in Celle votierten fast 90 Prozent der Teilnehmer für die optimierte Alpha-Variante. Voraussetzungen für deren Umsetzung sollen aber erhöhter Lärmschutz und Ausbaumöglichkeiten des Schienenpersonennahverkehrs sein.
Im Rahmen der Y-Trassendiskussion, bei der es darum geht, den Güterverkehr aus den Häfen in Hamburg, Bremen und Bremerhaven ins Umland zu bringen, findet der zeitnahe Ausbau von Bahnstrecken nach dem Modell der optimierten Alpha-Variante bei den Teilnehmern des Dialogforums breite Zustimmung. „Nachdem auch die Kosten-Nutzen-Rechnung positiv ausfällt, kommt damit eine zeitnah umsetzbare Kompromisslösung in Sicht, die alle Dialogpartner aus der Region mehrheitlich mittragen können“, sagt Landrat Rainer Rempe.
Eine weitere Forderung der Bürgermeister und Landräte ist die Auflage eines regionalen Akzeptanzfonds aus Finanzmitteln von Bund und Land, der den Landkreisen und Gemeinden für Ausgleichsmaßnahmen vor Ort zur Verfügung gestellt werden soll.
Wie berichtet, ist die Kern-Idee der Alpha-Variante der Ausbau bestehender Strecken wie etwa die Reaktivierung der West-Ost-Verbindung, der sogenannten „Amerika-Linie“, die zwischen Langwedel und Uelzen elektrifiziert werden soll. Damit einhergehend sollen Nebenstrecken bedarfsgerecht einbezogen werden, um die bereits heute phasenweise überlasteten Hauptrouten in Nord-Süd-Richtung zu entlasten.
„Wir haben in den letzten sieben Sitzungen des Dialogforums und in zahlreichen Treffen der Arbeitsgruppen gemeinsam mit Landräten, Bürgermeistern und Bürgerinitiativen zu einem denkbar breiten Konsens gefunden, der sowohl die Interessen der Menschen in unserer Region als auch die der Hafenwirtschaft und Bahnlogistik berücksichtigt“, betont Rempe. „Eine Kompromisslösung mit soviel Konsenspotenzial war anfangs überhaupt nicht absehbar und sollte nun in der Schlussphase nicht verwässert werden.“
Der Kompromiss berücksichtige alle vorliegenden Verkehrsprognosen bis 2030, später auftretende Kapazitätsengpässe könnten durch Umroutungen aufgelöst werden, so Landrat Rempe.
Gegen die Alpha-Variante stimmten übrigens u.a. der Vertreter aus Hamburg, der des Hafenverkehrs aus Bremen und der des Verkehrsclubs Deutschland (VCD).
Vom niedersächsischen Wirtschaftsministerium gibt es die Zusage, dass der Varianten-Vorschlag mit dem breitesten Konsens in den Bundesverkehrswegeplan eingebracht wird. Ob das eingehalten wird, darauf darf man gespannt sein.
• Die letzte Sitzung des Dialogforums Schiene Nord mit einem entsprechenden Votum findet am 5. November in Celle statt. Infos unter www.dialogforum-schiene-nord.de.
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