Heidenau
Dorfgemeinschaft feiert 1.000 Jahre Avensen
In Heidenau wirft ein großes Jubiläum seine Schatten voraus: Im August wird das 1.000-jährige Bestehen des Ortsteils Avensen groß gefeiert. "Wir, die Gemeinde Heidenau als Veranstalter sowie der Verein Kultur & Dorfgeschichte Heidenau als Planer der Feier sind der Meinung, ein solch historisches Ereignis ist es wert, dass daran mit einem Denkmal erinnert wird", teilen die Beteiligten mit. Wie dieses Denkmal aussehen soll, wissen sie bereits. Auch einige ehrenamtliche Helfer haben bereits angeboten, das Projekt mit bestimmten Arbeiten zu unterstützen. Nun müssen noch Spenden für die Realisierung des Vorhabens, das ca. 5.000 Euro kosten wird, fließen.
Dass die Fläche der heutigen Gemeinde Heidenau seit Urzeiten besiedelt ist und es vor Jahrhunderten schon zwei Dörfer gab, haben archäologische Ausgrabungen im Zuge des Baus der nordeuropäischen Erdgasleitung im Jahr 2011 belegt. Der ebenfalls bei diesen Arbeiten ausgebuddelte 51 Tonnen schwere und rund 1,7 Milliarden Jahre alte Findling, der "Heidenauer Riese", steht heute fast im Mittelpunkt der Gemeinde an der Ecke Post- und Hauptstraße, als symbolische Verbindung der Ortsteile Everstorf und Avensen. Bereits im Juli 2014 hatte die Gemeinde das 770-jährige Bestehen des Ortsteils Everstorf gefeiert.
Nun wird Avensen 1.000 Jahre alt. Das beweise eine alte Urkunde des Bischofs Wigger von Verden (1013-1031), in dem "auenhusun" (vermutlich ausgesprochen als "avenhusun") 1024 erwähnt wird.
Das Denkmal wird aus drei Stelen bestehen, auf denen die Entwicklung des Ortsnamens Avensen dargestellt wird. Dafür sollen auch drei Legesteine vom Fundament des früheren Hauses von Heinrich Busch in der Hauptstraße (heute Moorweghof) Verwendung finden. "Auch wenn der Bereich eigentlich zu Everstorf gehört", wie Ralph Gerlach vom Verein Kultur & Dorfgeschichte feststellt. Seine Vereinskollegin Anja Haltermann hat den Schriftzug "auenhusun" bereits entworfen und in kleinerer Ausführung aus Metall gefertigt.
Errichtet werden soll das Denkmal im Eichenwald, einer Gemeindefläche, die ohnehin bei verschiedenen Veranstaltungen Treffpunkt der Dorfgemeinschaft ist. Unmittelbar angrenzend - in der Hollenstedter Straße - soll auch das Jubiläum Avensens am 17. und 18. August mit einem tollen Programm gefeiert werden. Dort soll sich auch das alte Avenser "Zentrum" befunden haben. Bei einem Brand dort im Jahr 1796 ist Avensen bis auf fünf Häuser abgebrannt. "Avensen hat danach Steinmauern gebaut, Everstorf eine Kirche", zitiert Ralph Gerlach eine alte Dorf-Überlieferung.
Mit dem Denkmal soll nicht nur an das historische Ereignis erinnert werden, sondern auch eine Begegnungsstätte samt Sitzbänken zum Verweilen entstehen.
Im Jahr 1929 wurden Everstorf und Avensen übrigens zu Heidenau vereinigt. Everstorf stimmte zu, Avensen nicht, weil der Ortsteil damals über die besseren Straßen verfügt haben soll.
Zum Jubiläum Everstorfs erschien 2014 das Buch "Heidenau in alten Ansichten - Band 1: Everstorf". Band 2 über Avensen wird anlässlich der 1.000-Jahr-Feier im August präsentiert. Der engagierte Heidenauer Hans-Jürgen "Hansa" Wichern hat die Fotos zusammengetragen und geschichtliche Zusammenhänge erfragt.
Spenden für die Realisierung des Denkmals werden erbeten auf das Konto des Kultur & Dorfgemeinschaft e. V. bei der Volksbank Geest, IBAN: DE65 2006 9782 0187 1684 00,
als Verwendungszweck muss "Gemeinde Heidenau - Denkmal Avensen" genannt werden.
Für die Gestaltung der 1.000-Jahr-Feier Avensens können sich noch Kunsthandwerker für eine Teilnahme anmelden bei Ralph Gerlach, Tel. 01 71 - 455 15 46.
Der Verein Kultur & Dorfgeschichte Heidenau trifft sich jeden zweiten Mittwoch im Monat um 19.30 Uhr im Feuerwehrhaus. Interessierte sind jederzeit willkommen.
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