Schwalbenhotel im Handeloher Bahnhofsumfeld
Eine Heimat für die gefiederten Glücksboten

Vor dem Aufbau (v. li.)Schwalbenhotelbauer Oliver Wegener, Uwe Quante (AKN), Sabine Bolz von der Samtgemeinde, Vilmut Brock und Karsten Müller (beide AKN) sowie Handelohs Bürgermeister Heinrich Richter  | Foto: bim
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  • Vor dem Aufbau (v. li.)Schwalbenhotelbauer Oliver Wegener, Uwe Quante (AKN), Sabine Bolz von der Samtgemeinde, Vilmut Brock und Karsten Müller (beide AKN) sowie Handelohs Bürgermeister Heinrich Richter
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bim. Handeloh. Einem alten Sprichwort zufolge geht das Glück nicht verloren, wenn eine Schwalbe am Haus brütet. Doch die gefiederten Glücksboten werden selbst in der ländlichen Samtgemeinde Tostedt rar - weil die Vögel immer weniger Insekten als Nahrung finden, geeignete Nistmöglichkeiten fehlen oder Hausbesitzer sie wegen ihrer Hinterlassenschaften nicht dulden. „Die weißen Flecken der Verdauungsreste auf dem Boden oder an der Hauswand entsprechen vielfach nicht mehr dem Ordnungssinn naturentwöhnter Bürger“, weiß Karsten Müller, Mitglied im Arbeitskreis Naturschutz (AKN) und Leiter des Schwalbenhausprojektes. Daher freut sich der AKN, dass auf seine Initiative hin ein Schwalbenhotel gegenüber dem Handeloher Bahnhof aufgebaut wurde.
"Der AKN hatte im vergangenen Jahr mit Hilfe des WOCHENBLATT zu einer Schwalbenzählung aufgerufen und feststellen müssen, dass es in der Samtgemeinde Tostedt nur noch ca. 150 Mehlschwalben- und ca. 70 Rauchschwalbenpaare gibt", berichtet Müller. Als eine Sofortmaßnahme beschloss der Verein daraufhin, für Mehlschwalben Schwalbenhäuser zu errichten.
Da Mehlschwalben ihre Nester im regengeschützten Bereich an der oberen Hauswand „ankleben“, wird ihnen nun in fünf Metern Höhe ein sechseckiges Häuschen mit 54 vorgefertigten Nisthilfen auf drei Etagen angeboten. Der verzinkte Stahlmast steht auf einem soliden Betonfundament, von der Firma Seyffarth aus Kakenstorf gegossen. Schwalbenhausbauer Oliver Wegener war extra aus dem über 400 Kilometer entfernen Wettenberg nördlich von Gießen für den Aufbau des Hauses angereist.
Karsten Müller: „Ich bin sicher, dass die Besiedlung klappt, denn in der Nachbarschaft befindet sich bereits eine Mehlschwalbenkolonie, die dort unter Platznot leidet. Sie müssen nur noch einziehen.“
Von den 12.000 Euro, die das Schwalbenhaus kostet, hat der Landkreis 10.000 Euro in Aussicht gestellt, 2.000 Euro trägt der AKN. Das Grundstück stellte die Gemeinde Handeloh zur Verfügung. Ideelle Unterstützung sicherte Sabine Bolz von der Samtgemeinde Tostedt zu.
Uwe Quante, stellvertretender Vorsitzender des AKN, bittet die Schwalbenfreunde in Handeloh, den Vögeln Pfützen mit Erde oder Lehm zur Verfügung zu stellen, damit die Vögel genügend Baumaterial finden. "Wenn solche Stellen nicht vorhanden sind, kann man den Schwalben auch einen Blumentopf-Untersetzer mit lehmiger Erde und Wasser anbieten", erläutert Quante. Der AKN kann sich vorstellen, weitere Schwalbenhäuser in Tostedt zu errichten - der Bedarf sei vorhanden.

Vor dem Aufbau (v. li.)Schwalbenhotelbauer Oliver Wegener, Uwe Quante (AKN), Sabine Bolz von der Samtgemeinde, Vilmut Brock und Karsten Müller (beide AKN) sowie Handelohs Bürgermeister Heinrich Richter  | Foto: bim
Per Kran wurden die künstlichen Nester auf den fünf 
Meter hohen Turm gesetzt  | Foto: Quante
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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