Johanneskirche
Einweihung vor 140 Jahren
bim/nw. Tostedt. Die Johanneskirche im Tostedter Himmelsweg wurde vor nunmehr 140 Jahren eingeweiht. Das nimmt die Kirchengemeinde zum Anlass für einen Festgottesdienst am Sonntag, 15. März, um 10 Uhr. Im Anschluss wird zu einem kleinen Empfang in die Kirche eingeladen.
In Tostedt stand die erste und älteste Holzkirche Norddeutschlands. Sie wurde ca. 800 n. Chr. auf dem Gelände des heutigen Gemeindehauses errichtet. Da der Ort Tostedt ständig wuchs, entstanden drei weitere Kirchen, bis der Kirchenvorstand im Jahr 1875 beschloss, die damals über 580 Jahre alte, baufällige Feldsteinkirche abzureißen und eine neue (es war dann die fünfte) Kirche mit 1.230 Plätzen errichten zu lassen. Mit der Planung und Durchführung wurde der weit über die Grenzen Niedersachsens hinaus bekannte Baurat und Kirchenbaumeister Conrad Wilhelm Hase beauftragt.
Die Grundsteinlegung des fünfschiffigen Bauwerks erfolgte im Jahr 1878. Schon am 3. Dezember 1878 wurde das Richtfest gefeiert, und nur 15 Monate später, am 14. März 1880, wurde die neugotische Johanneskirche vom damaligen Pastor Hermann Johann Friedrich Bockhorn eingeweiht.
Von den Vorgängerbauten wurden das Taufbecken aus Glockenbronze von 1423, der Flügelaltar von 1480 und die Renaissance-Kanzel von 1608 übernommen. Die Orgel von Philipp Furtwängler und der Altar von Theodor Maßler stammen aus dem Errichtungsjahr der Kirche.
Heute ist die Johanneskirche eine „offene Kirche“ und bis auf montags täglich geöffnet. Eine große Kerzenschale, ein Büchlein für Gebete und Gedanken laden zum stillen Verweilen ein.
Bekannt und beliebt sind die ständigen Bewohner des Gotteshauses: die Zwergfledermäuse, die sich in den hohen Gemäuern besonders wohlfühlen und manchen Gottesdienst in der Dämmerstunde zu einem besonderen Ereignis werden lassen. Allein Küsterin Martina Beutler weiß um die Arbeit bei den "Hinterlassenschaften" der geflügelten Untermieter.
Der amtierende Kirchenvorstand hat sich zum Ziel gesetzt, die Johanneskirche bis zur 150-Jahr-Feier in zehn Jahren komplett zu renovieren. Begonnen wurde das ehrgeizige Ziel schon vor vier Jahren mit der Erneuerung der Kirchenfenster. Mittlerweile wurden die Rückwand hinter dem Altar saniert, der Vorraum gestrichen und der Glockenturm vom Vogelkot befreit.
Nun müssen noch die inneren Kirchenwände oben und unten gestrichen werden. Eine besondere Herausforderung wird es sein, das Deckengewölbe zu streichen. Der Altar soll noch in diesem Jahr renoviert werden. "Das alles kann der Kirchenvorstand alleine nicht finanzieren. Und vom Kirchenkreis gibt es für Malerarbeiten nur 25 Prozent Zuschuss. Somit sind wir auf die Unterstützung durch Sponsoren angewiesen, die zum Erhalt unseres Gotteshauses beitragen können", erläutert Rüdiger Brummer vom Kirchenvorstand.
• Spendenkonto bei der Sparkasse Harburg-Buxtehude IBAN: DE10 2075 0000 0006 0100 29 Stichwort „140 Jahre Johanneskirche“.
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