Siegfried Oestreich ist verstorben
Er hatte stets ein offenes Ohr für die Jugend
bim. Tostedt. Der MTV Tostedt trauert um seinen Ehrenvorsitzenden Siegfried Oestreich. Er ist am 23. April im Alter von 89 Jahren verstorben. 18 Jahre lang - von 1971 bis 1989 - war er Vorsitzender und wurde danach zum Ehrenvorsitzenden gewählt. 20 Jahre lang (1980 bis 2000) war er zudem für die Finanzen beim Kreissportbund Harburg Land als Schatzmeister zuständig. Johanna Ludwig und Helmut Willenbrock, langjährige Freunde der Familie Oestreich, sowie seine Vorstandskollegen Eckhardt Ludwig und Uwe Rosenow würdigen seine Verdienste.
1930 in Westpreußen geboren, kam Siegfried Oestreich nach der Flucht der Familie als 15-Jähriger in Uelzen an und erlernte dort den Beruf „Meierist“, den er danach in der Molkerei Tostedt ausübte. Nach der Schließung der Molkerei Tostedt 1971 fand er seine neue Aufgabe beim Ordnungsamt Hamburg-Harburg als Lebensmittelkontrolleur.
1955 heiratete er seine Frau Margarethe. 1959 kam Sohn Gerhard, 1961 Tochter Marlies auf die Welt.
Zum MTV kam Siegfried Oestreich durch seinen Sohn Gerhard, der Fußball spielte und den er zum Training und zu den Spielen begleitete. Helmut Willenbrock gewann Siegfried Oestreich als Vereinsmitglied, der erst Jugendbetreuer und nach seinem Vereinsbeitritt 1968 zum Jugendwart gewählt wurde.
Unter dem damaligen Vorsitzenden Fritz von Thien waren Verhandlungen mit der Gemeinde Tostedt soweit gediehen, dass in Tostedt neue Sportplätze entstehen sollten.
1970 wurde mit dem Bau von zwei Großfeldern und einem Kleinfeld begonnen.
Die Fußballer, besonders Helmut Willenbrock, sowie Siegfried Oestreich packten kräftig an und erstellten die Fußballplätze in Eigenregie mit einem Zuschuss der Gemeinde Tostedt.
Aufgrund des Verhandlungsgeschickes von Siegfried Oestreich, der mittlerweile Vorsitzender war, wurde dann das Vereinshaus mit Umkleiden verwirklicht, 1974 kam die erste Flutlichtanlage dazu, 1977 die Erweiterung auf fünf Plätze.
"Er hatte immer ein offenes Ohr für die Jugendarbeit, besonders lag ihm der Fußball am Herzen. Aber er hatte auch die richtigen Mitstreiter um sich herum, besonders die damalige 2. Vorsitzende und erste Frauenwartin im Verein, Alice Schumacher. Dazu die Abteilungsleiter, die mit den Trainern die Garanten für das stetige Wachstum des Vereins bis zu 1.800 Mitgliedern waren. Siegfried Oestreich hatte von je her seine ganz eigene Ausstrahlung – man hörte ihm zu und hat auf ihn gehört. Bei Meinungsverschiedenheiten blieb er immer ruhig und sachlich und fand immer ein ausgleichendes Wort", berichten Oestreichs Weggefährten.
Auch als Ehrenvorsitzender nahm er weiterhin an vielen Vorstandssitzungen, Versammlungen und Festen teil - immer gemeinsam mit seiner Frau Margarethe. "Füreinander und miteinander" war das Credo ihres gemeinsamen Lebenswegs.
Familie, Freunde und Vereinsmitglieder werden den sympathischen Tostedter vermissen.
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