Lager ist ziemlich leer
Es fehlen Spenden für die humanitäre Hilfe des Sozialwerks Tostedt

Hermann Ganske (li.), der die Hilfsgütertransporte koordiniert, und Dieter Höpken, der die humanitäre Hilfe von Beginn an begleitet, im Lager, das sonst gut gefüllt ist | Foto: bim
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  • Hermann Ganske (li.), der die Hilfsgütertransporte koordiniert, und Dieter Höpken, der die humanitäre Hilfe von Beginn an begleitet, im Lager, das sonst gut gefüllt ist
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bim. Tostedt. Seit nunmehr 25 Jahren versorgt das Sozialwerk im Rahmen der humanitären Hilfe bedürftige Menschen mit Hilfsgütern, derzeit in Serbien, Moldawien und der Ukraine. Doch ausgerechnet jetzt, da viele Menschen in den vergangenen Wochen die Einschränkungen im Zuge der Corona-Krise dazu genutzt haben, viele Dinge auszusortieren, fehlen Kleiderspenden. Im sonst gut gefüllten Lager gibt es eine große leere Fläche. Die letzte Lieferung nach Serbien war am 18. Februar.
"Trotz Corona kann man gut erhaltene Kleidung anliefern", sagt Hermann Ganske, der die Hilfsgütertransporte koordiniert.
Rund 20 Helfer engagieren sich jede Woche, sortieren und verpacken die Hilfsgüter, derzeit natürlich in kleineren Gruppen. Dabei ist beim Packen manches zu beachten. "Das ist eine logistische Herausforderung", so Ganske. "Nach Rumänien kann alles geschickt werden, nach Moldawien dürfen keine Schuhe, nach Serbien keine Spenden für Krankenhäuser." Damit die Spenden in die richtigen Länder kommen und den Empfängern nach Frauen, Männern und Kindern zugeordnet werden können, hat das Sozialwerk Aufkleber mit unterschiedlichen Farben und in sechs Sprachen entwickelt.
"Den Leuten, die mithelfen, macht es Spaß - gemäß unserem Motto 'Gutes tun tut gut'", weiß Hermann Ganske. Er bedankt sich bei allen engagierten Ehrenamtlichen und all denjenigen, die das Sozialwerk mit ihren Sach- und Geldspenden unterstützen. Denn jeder Transport kostet 2.500 Euro. Das Sozialwerk hat aber inzwischen zumindest eine Möglichkeit gefunden, keine Fahrer vorhalten zu müssen. "Es gibt so viele Speditionen, die Waren nach Deutschland liefern und sonst leer zurückfahren", erläutert Hermann Ganske.
"In den vergangenen 25 Jahren wurden 135 Hilfsgütertransporte durchgeführt", so Ganske. "Über 50 Kleidungsstücke passen in einen Karton, rund 30.000 Kleidungsstücke werden pro Lkw befördert."
Ein Mann der ersten Stunde ist Dieter Höpken, der die Hilfsgütertransporte von 1996 bis 2007 begleitete. Anfangs in einem gemieteten Lkw, später im selbst gekauften Truck mit Anhänger. Der 81-Jährige sitzt zwar nicht mehr selbst hinterm Lkw-Steuer, packt aber immer noch an, wenn es nötig ist. "Er hat alles zum Laufen gebracht und Kontakte hergestellt. Er hat sozusagen die Spur gezogen, wir machen sie breiter", würdigt Hermann Ganske Höpkens Engagement.
Bei ihren gut gemeinten Einsätzen mussten die Helfer auch Lehrgeld zahlen. "Bei unserem ersten Projekt wollten wir zwei Container mit Hilfsgütern nach Angola schicken und haben versucht, diese durch den Zoll zu bekommen. Das hat nicht funktioniert. Da war uns klar: Wir müssen vor Ort vertrauenswürdige Leute oder Organisationben haben, mit denen wir zusammenarbeiten", berichtet Hermann Ganske, der auch selbst schon manchen Transport begleitete und sich überzeugte, dass die Hilfsgüter dort ankommen, wo sie gebraucht werden.
• Die Annahmestelle in der Todtglüsinger Straße 18 ist dienstags bis donnerstags von 9 bis 12 Uhr oder nach telefonischer Vereinbarung (Tel. 04182 - 286757) geöffnet. Weitere Infos gibt es auch unter www.sozialwerk-tostedt.de.

Hermann Ganske (li.), der die Hilfsgütertransporte koordiniert, und Dieter Höpken, der die humanitäre Hilfe von Beginn an begleitet, im Lager, das sonst gut gefüllt ist | Foto: bim
Hermann Ganske koordiniert für das Sozialwerk Tostedt Hilfsgütertransporte im Rahmen der humanitären Hilfe. Um die Kartons richtig zuzuordnen, gibt es ein ausgeklügeltes System mit Aufklebern in sechs Sprachen | Foto: bim
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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