Filmstudio Bendestorf: Der Abriss hat begonnen
bim. Bendestorf. Dort, wo sich einst die großen Schauspieler der Nachkriegszeit auf ihre Rollen vorbereiteten, ist jetzt der Bagger angerollt. Damit haben die Abrissarbeiten von Teilen des Filmstudios Bendestorf begonnen. "Das ist ein historischer Moment", waren sich Bürgermeister Bernd Beiersdorf und Projektentwickler Friedrich-Wilhelm Lohmann einig. Auch die früheren Eigentümer Horst und Hans-Joachim Fink wollten diesen Augenblick nicht verpassen. "Wir sind hier auf dem Gelände groß geworden, haben uns als Kinder in den Kulissen versteckt", erinnerte sich Horst Fink.
Als erstes fielen die einstigen Garderoben, in denen vermutlich auch schon Hildegard Knef, Zarah Leander oder Curd Jürgens auf ihre Auftritte vor der Kamera warteten. Manch alte Küchenmaschine im Raum neben dem früheren Café, in dem die Darsteller versorgt wurden, zeugt noch vom einstigen Leben in den hinteren Räumen der Atelierhalle A1. Auch wenn manche den Abriss mit Wehmut sehen, der Erhalt der alten Gebäudesubstanz hätte wohl ein Vermögen gekostet.
Der Abriss war eigentlich bereits für vergangenen November vorgesehen. Doch musste zunächst noch in einem Beweissicherungsverfahren geklärt werden, inwiefern der Abriss die Gebäude auf dem dahinter liegenden Hang beeinträchtigen könnte. So hätte die Gefahr eines Absackens der Häuser bestanden, erläuterte der Bürgermeister. Dem Schutz der Anwohner werde nun insofern Rechnung getragen, dass die lange Halle hinter dem Filmmuseum, der einstige Fundus, erhalten bleibt. "Ich finde diese Lösung sehr schön, weil so viel mehr Substanz des Filmgeländes und damit auch von der Filmgeschichte erhalten bleibt", so Bernd Beiersdorf.
Wie berichtet, ist Projektentwickler Lohmann seit rund sieben Jahren mit der Überplanung des ehemaligen Filmstudio-Areals betraut. Dort wollen Architekt Hans-Gerd Peters und Investor Horst Ferch von der TF-GmbH aus Bad Malente - voraussichtlich bis zum Sommer 2019 - 30 Wohneinheiten in unterschiedlichen Gebäudetypen realisieren.
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