Flüchtlingsfamilie Usi wurde von Tostedter Schülern unterstützt und ist ein gelungenes Beispiel für Integration
bim. Tostedt. "Der einzige Weg, um Toleranz zu fördern und Ängste abzubauen, ist durch persönlichen Kontakt", sagt Stephanie McGauran. Die Lehrerin der Erich-Kästner-Realschule in Tostedt fragte daher vor eineinhalb Jahren ihre Schüler, ob sie nicht Lust hätten, sich um die Kinder der syrischen Familie Usi zu kümmern. Diejenigen, die diese Aufgabe seither ehrenamtlich an den Nachmittagen übernahmen, finden, dass beide Seiten davon profitiert haben: Die deutschen Jugendlichen lernten die herzliche Gastfreundschaft der Syrer kennen und halfen ihrerseits über Gespräche und Hausaufgabenhilfe bei deren Integration im fremden Land. Jetzt hieß es Abschied nehmen, denn Familienoberhaupt Sait Usi nimmt einen Job in einem Handy-Geschäft im ostwestfälischen Bünde auf.
Sait Usi, der im kriegsgebeutelten Syrien ein eigenes Restaurant und einen Handy-Laden führte, kam im Februar 2014 nach Deutschland, Ehefrau Gülizar und die fünf Kinder (6, 10, 12, 13 und 15) sowie sein Bruder Salim folgten wenige Monate später. Nach Unterkunft in Erstaufnahmelagern in Hannover und Bielefeld kam die Familie in den Landkreis Harburg - zunächst nach Buchholz, dann nach Tostedt.
"Die Zeit, die wir mit den Usis verbracht haben, war schön", resümiert Torven. "Man hat gemerkt, dass es keine Unterschiede gibt. Die Kinder sind genau wie deutsche Kinder und schummeln auch mal beim 'Mensch ärgere dich nicht'-Spiel", schmunzelt Moritz. "Die andere Kultur kennenzulernen und wie alle gemeinsam Spaß haben, fand ich wichtig", finden Jasmin und Nicklas.
Sait Usi hofft nun, dass das arabische Fest, das er initiiert hat und das einmal im Monat im "Haus der Begegnung" stattfand, fortgesetzt wird. Und Stephanie McGauran kündigte an: "Wir werden euch besuchen."
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