In Tostedt
Friedhofs-Wahrzeichen wieder auf dem Sockel
bim. Tostedt. An zwei Volkstrauertagen war der Sockel vor der Kapelle, auf dem sonst der anmutige Engel auf die Besucher herunterblickt, verwaist. Jetzt ist das Wahrzeichen des Tostedter Friedhofs endlich zurück an seinem angestammten Platz. Eine mehrjährige Restaurations-Odyssee hat damit nun hoffentlich ihr Ende gefunden.
Die Chronologie: Die Terrakotta-Figur entstand 1898/99 in der Tonwarenfabrik March aus Charlottenburg, dem zu jener Zeit führenden Hersteller von Keramikfiguren, und wurde in den 1930er Jahren auf dem Tostedter Friedhof aufgestellt.
Nachdem der Engel vor rund 30 Jahren erstmals restauriert worden war, wies die Figur vor rund vier Jahren Risse auf, Teile der Finger und des Palmzweigs waren abgebrochen. Von August 2015 bis Mai 2016 befand sich der Engel daher erstmals in der Restauratoren-Werkstatt von Jan und Friederike Hamann in Brandenburg und wurde für rund 10.500 Euro restauriert. Das Geld war u.a. über Spenden und Zuwendungen der Gemeinden aufgebracht worden.
Im Mai 2018 wurden dann am Sockel der Skulptur Risse festgestellt. Der Sockel aus Naturstein war bei der ersten Restaurierung nicht entfernt worden, um eine unnötige Belastung des Engels und ein eventuelles Zerstören des Sockels zu vermeiden. Der Restaurator erläuterte damals die mögliche Ursache der Risse: "Die Terrakotten werden als Hohlkörper hergestellt. Zur Verankerung von solch großen figürlichen Terrakotten wurden diese häufig mit Zementmörtel sowie Ankern und Dübeln aus Eisen versehen. Im Laufe der Zeit beginnt dieses Eisen zu rosten, es dehnt sich aus und erzeugt kleine Risse in der Terrakotta."
Die Folge: Der Engel kam erneut in die Restauratoren-Werkstatt. "Leider hat sich dann die Restauratorin im August die Hand gebrochen und konnte über ein halbes Jahr nicht arbeiten", berichtet Rüdiger Brummer vom Friedhofs-ausschuss der Johannes-Kirchengemeinde. Das Erfreuliche: "Die Kosten der erneuten Restauration wurden großzügig von der Restauratorin übernommen, so dass für uns nur ein geringer Betrag für den Sockel, ein paar Arbeitsstunden und eine Anfahrt zu entrichten sind", so Brummer.
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