Tostedt
Gymnasiasten verschönern Stromkästen
Sie haben dem Grau und den Schmierereien ein Ende gesetzt: Schülerinnen und Schüler der Oberstufe des Gymnasiums Tostedt verschönerten mit ihrer Kunst im öffentlichen Raum kürzlich mehrere Stromkästen in Tostedt. Das halbjährige Gestaltungsprojekt der Zwölftklässler unter der Leitung von Annette Karweck-Bültemeier, Lehrerin für Kunst und Religion, wurde in Zusammenarbeit mit der EWE-Netz realisiert.
Nach einer inhaltlichen Auseinandersetzung mit verschiedenen Formen von Kunst im öffentlichen Raum haben die Kursteilnehmer eigene Entwürfe zu den zuvor ausgewählten Themen für die Gestaltung der Stromkästen entwickelt und als Bleistift- und Buntstiftzeichnung im Format DIN-A5 umgesetzt.
Arbeit mit Stencilvorlagen und Sprühdose
Nach gemeinsamen Diskussionen über künstlerische Qualität, Lesbarkeit und Angemessenheit am Standort wurde jeweils eine Vorzeichnung ausgewählt und die Umsetzung vorbereitet. Dafür musste der Standort gefunden, der Kasten sorgfältig mit Putzmittel und Schwamm gereinigt, mit Schmirgelpapier angeschliffen und anschließend mit einem speziellen Haftgrund vorgrundiert werden. Erst dann konnte die eigentliche Arbeit beginnen.
Je nach Motiv und Schwierigkeit der Umsetzung wurde direkt mit Sprüh- oder Acrylfarbe der Untergrund gestaltet oder gleich das gesamte Bild umgesetzt. Einige Schüler arbeiteten mit Stencilvorlagen, die zuvor mühevoll im Originalformat des Stromkastens auf Papier gezeichnet und dann mit Cuttermessern ausgeschnitten wurden. Die so entstandenen „Lücken“ konnten nun mit Sprühfarbe auf den farbigen Hintergrund aufgebracht werden. Pro Farbe musste eine eigenen Stencilvorlage hergestellt werden.
Andere konnten direkt mit der Sprühdose beginnen und frei Hand die angefertigten Skizzen auf der Größe des Kastens umsetzen. Dabei hatten zwei Schülerinnen sogar Formate von über zwei Metern zu bewältigen, was die Arbeit vor Ort nicht einfacher machte. Durch eine Skizze im Originalformat wurde das Zeichnen in diesem überdimensional großen Raum vorab geübt.
Und auch wenn der Weg dorthin etwas steinig und langwierig erschien, können nun die fertiggestellten Kunstwerke in Tostedt zu jeder Zeit besichtigt werden.
Projekt ist noch nicht abgeschlossen
Xuan Hoang Duy Trinh zog nach dem Projekt folgendes Fazit: "Als blutiger Anfänger war es für mich faszinierend, die Erfahrung zu machen, selbst mit Spraydosen zu arbeiten. Normalerweise hat man das Bild eines Graffiti-Künstlers im Kopf, der heimlich in der Nacht sein Werk vollbringt. In unserem Fall haben wir jedoch tagsüber öffentlich gearbeitet. Die Passanten, die uns beim Bearbeiten des Stromkastens beobachteten, reagierten unterschiedlich. Einige dachten, dass wir die Stromkästen aus Strafe reinigen müssten, während andere sich fragten, ob wir überhaupt sprühen dürfen. Es gab jedoch auch Menschen, die sich offen für unsere Arbeit interessierten und uns dazu Fragen stellten."
Das Projekt ist noch nicht ganz abgeschlossen: "Eine Arbeit, der Regenwaldfrosch im Himmelsweg, Ecke Dieckhofstraße, ist noch in der Entstehung. Und die anderen Kästen bekommen noch eine Schutzlasur und eine Endabnahme", erläutert Annette Karweck-Bültemeier, die sich bei Björn Muth, Kommunalbetreuer der EWE-Netz, und Carsten Kröger, Leiter der Bezirksmeisterei der EWE-Netz, für die gute Zusammenarbeit das Zur-Verfügung-stellen der Stromkästen bedankt.
An folgenden Standorten haben die Schülerinnen und Schüler gearbeitet:
- Lönsweg (Benjamin Backhaus und Mats Breitweg)
- Bahnhofstraße / Ecke Auf der Bünte (Xaver Jagau)
- Freudenthalstraße (Bennet Goroncy)
- Freudenthalstraße / Ecke Schützenstraße (Sarah Schulz)
- Poststraße auf der Höhe von Bade und Apotheke (Duy Trinh und Rebekka Plett)
- Am Sande (Paul Engel)
- Himmelsweg neben der Kirche und auf dem Parkplatz der Johannesgemeinde (Kevin Remstädt, Nina Reents und Ole Riek).
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