Happy End für Bouke - Friesenwallach in Nacht- und Nebel-Aktion nach Hause geholt
bim. Fintel. Stellen Sie sich vor, ein Familienmitglied wird Ihnen entrissen, weil jemand glaubt, aus dessen Entführung Profit schlagen zu können. Auch wenn der Friesenwallach Bouke (23) „nur“ ein Pferd ist, fühlte es sich für Petra Blohm (57) genauso an, als Bouke plötzlich nicht mehr auf seiner Weide stand. Unglaublich: Nach exakt zwei Monaten der Ungewissheit hat Petra Blohm ihr Pferd jetzt wieder. Erleichterung und Wiedersehensfreude sind riesig.
Wochenlang hatten Petra Blohm, ihre Familie und Freunde um das Leben von Bouke, der seit 18 Jahren auf ihrem Hof in Stemmerfeld (Kreis Rotenburg) nahe Königsmoor (Samtgemeinde Tostedt) lebt, gebangt. Über Aufrufe in Zeitungen, u.a. im WOCHENBLATT, im Radio und in sozialen Netzwerken im Internet mit Tausenden "Followern" hatten sie nach dem Friesen gesucht, der am 31. August von einer Weide an der B75 gestohlen worden war. Unzählige Menschen hielten die Augen offen, informierten über jeden Friesen, auf den die Beschreibung zutreffen könnte. „Wir haben mindestens 15 Weiden abgesucht“, erzählt Petra Blohm.
An Halloween, exakt zwei Monate nach Boukes Verschwinden, erhielt Familie Blohm den entscheidenden Anruf: Bouke solle 20 Kilometer vom Hof entfernt auf einer Weide im Bereich Hanstedt stehen – etwa dort, wo auch einer WOCHENBLATT-Leserin kurz nach Boukes Verschwinden ein Pferd zum Verkauf angeboten worden war.
Petra und Stefan Blohm verabredeten sich mit dem Anrufer, fuhren mitten in der Nacht zu der beschriebenen Weide. "Wir mussten bei dichtem Nebel 300 Meter tief in einen Wald fahren", sagt Petra Blohm, die immer noch Gänsehaut bekommt. Sie erkannte Bouke sofort, krabbelte ohne zu überlegen unter dem Zaun hindurch. Tochter Claudia Blohm und ihr Partner Nico Meier kamen mit dem Pferdeanhänger nach. Im Beisein der Polizei luden sie Bouke, der auch über sein Zungentattoo eindeutig zu identifizieren ist, auf und brachten ihn nach Hause.
"Jetzt laufen noch tierärztliche Untersuchungen, und er muss erstmal aufgepäppelt werden", sagt Petra Blohm.
Für sie und ihre Familie ist die „Geschichte“ aber noch nicht zu Ende. „Wir werden nicht aufgeben, denn der oder die Täter müssen noch gefasst werden“, sagen die Blohms entschlossen.
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