"Hilfe für krebskranke Kinder" spendet 110.000 Euro
bim. Seevetal. Mit einem großen Luftballon mit der Aufschrift "Danke Seevetal" bedankten sich jetzt Vertreter der Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg bei den Bürgern der Gemeinde und vor allem bei der "Hilfe für krebskranke Kinder" Seevetal für die überwältigende Spendenbereitschaft. Einen Scheck mit der beeindruckenden Summe von 110.000 Euro überreichten die Vorsitzenden Anette Kosakowski und Birgit Medenwold-Ruh in der Horster Mühle an Fördergemeinschaftsvorsitzenden Dr. Holger Iversen und Kurationsmitglied Renate Vorbeck.
Einen so hohen Betrag überreichte die Seevetaler Intiative zuvor zweimal. Darin enthalten waren jeweils namhafte Erbschaften. Diesmal kamen die 110.000 Euro ausschließlich durch Spenden zusammen, u.a. bei dem mit viel Herzblut und ehrenamtlichem Engagement ausgerichteten Weihnachtsbasar in der Grundschule Horst und der Benefizgala, die im vergangenen Jahr erstmals im Hotel Lindner in Hamburg stattfand, sowie durch weitere Spenden. "Es gibt viele Menschen, die uns unterstützen", berichtete Anette Kosakowski. Dazu gehören auch Zuwendungen von Unternehmen und Spendensammlungen bei besonderen Geburtstagen.
"Es ist schön, einen so starken Partner an unserer Seite zu haben", freute sich Dr. Holger Iversen. "In Seevetal können wir auch mal neue Projekte für eine Förderung vorstellen", lobte Dr. Iversen die Innovationsbereitschaft. Was gefördert wird, entscheiden die Mitglieder in ihren Versammlungen, berichtete Birgit Medenwold-Ruh.
Die Spenden werden verwendet, um eine optimale medizinische und psychsoziale Versorgung der jungen Patienten zu erreichen und das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg zu unterstützen. Die 110.000 Euro fließen in drei Projekte:
• Soziale Hilfen: Damit werden Familien unterstützt, die wegen der Krebserkrankung ihres Kindes in finanzielle Not geraten. Das kann zum Beispiel geschehen, weil ein Einkommen ausfällt, wenn ein Elternteil das Kind rund um die Uhr versorgt, oder weil teures medizinisches Zubehör benötigt wird, das die Krankenkasse nicht bezahlt.
• Nachsorgeprojekt: Dabei handelt es sich um eine neue Sprechstunde, mit der Kinder und Jugendliche nach abgeschlossener Krebstherapie optimal versorgt und ihre Re-Integration in in den Alltag gefördert wird. Über diese Sprechstunde werden auch Hilfestellungen gegeben, wenn nach einer erfolgreichen Therapie Spätfolgen wie kognitive Störungen, Hormonstörungen oder Herzerkrankungen auftreten.
• Mitfinanzierung der "Brückenärztin" Dr. Annika Bronsema: Die Kinder- und Palliativ-ärztin, die von Beginn an am Universitätsklinikum Eppendorf (UKE) auch in der Onkologie arbeitet, bietet seit 2017 Palliativ-Sprechstunden an und arbeitet für ein ambulantes Palliativ-Team. Sie ermöglicht eine gute häusliche Versorgung von Kindern ohne Heilungschancen. Als "Brückenärztin" hält sie die Verbindung zwischen Kindern und Ärzten sowie Eltern und Ärzten.
Die Seevetaler Initiative
Die "Hilfe für krebskranke Kinder" Seevetal ging 1997 aus einer 1976 gegründeten Elterninitiative der Grundschule Horst hervor. Seit Bestehen sammelten die Engagierten über 1,7 Millionen Euro für das Kinderkrebs-Zentrum Hamburg. Die Initiative besteht aktuell aus 87 ordentlichen und 37 fördernden Mitgliedern. Weitere Infos unter www.kinderkrebshilfe-seevetal.de.
Über die Fördergemeinschaft
Jährlich erkranken in Deutschland 2.000 Kinder bis zu ihrem 18. Lebensjahr an Krebs, in Hamburg und Umgebung sind es rund 140 Kinder. Die Fördergemeinschaft Kinderkrebs-Zentrum Hamburg wurde 1975 von Eltern krebskranker Kinder gegründet und unterstützt seither die Klinik für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie am UKE.
Kindliche Tumoren unterscheiden sich von denen Erwachsener und benötigen Behandlungskonzepte, die speziell auf junge Patienten zugeschnitten sind. Da die Forschung für bessere diagnostische und therapeutische Verfahren aufgrund der geringen Fallzahlen für Pharmaunternehmen weniger interessant ist, gründete die Fördergemeinschaft 2006 das Forschungsinstitut Kinderkrebs-Zentrum Hamburg, in dem jährlich 600 Kinder stationär und ambulant behandelt werden. Bis zu 80 Prozent der Kinder können heute dank verbesserter Behandlungsmethoden geheilt werden.
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