Von Eisvogeltälern bis zu den Seehundsbänken
Infotafel für Fahrradfahrer am Startpunkt der Tour Tostedt - Balje eingeweiht
bim. Otter/Tostedt. Der Radtourismus boomt. Gerade in Zeiten von Corona haben viele die Erkundung der Heimat auf dem Fahrrad für sich entdeckt. Eine beliebte Strecke ist der von der Arbeitsgemeinschaft Osteland vor 16 Jahren initiierte Radweg Tostedt - Balje. Doch wo der startet, war bisher nicht zu erkennen. Jetzt enthüllten drei Bürgermeister und der Vorstand der AG Osteland im Beisein zahlreicher Gäste eine Informationstafel im Quellbereich der Oste in Tostedt (Riepshofer Weg/Bosteler Weg), die Wissenswertes vermittelt und Orientierung bietet.
Im vergangenen Jahr war die AG Osteland mit ihrer Idee an die Samtgemeinde herangetreten und auf offene Ohren gestoßen. "Radfahrer haben häufiger im Rathaus nach der Oste-Quelle bzw. dem Startpunkt des Radwegs gefragt", berichtete Samtgemeinde-Bürgermeister Dr. Peter Dörsam. Dass die Samtgemeinde der AG Osteland beitritt, hatte CDU-Ratsherr Andreas Dyck beantragt. Und Dörsam bekannte: "Es ist ein Erlebnis, auf diesem Radweg zu fahren."
Otters Bürgermeisterin Birgit Horstmann freute sich über die Gestaltung der Infotafel, die denen an anderen markanten Punkten in ihrer Gemeinde entspreche. "Es reiht sich wie zu einer Perlenkette auf", meinte sie. Die Tafel und die daneben stehende Bank würden zum Rastmachen animieren.
Hier hört man das leise Plätschern von neun Quellen, die sich zur Oste entwickeln und nach 150 Kilometern auf 200 Meter Breite angewachsen bei Neuhaus/Balje in die Elbe münden. Der Einzugsbereich der Oste umfasst Teile der Landkreise Harburg, Rotenburg, Stade und Cuxhaven.
Tostedts Bürgermeister Gerhard Netzel wies auf die vielfältige Natur im Umfeld des Quellbereichs hin. "Viele wissen gar nicht, wie viele Kleinode wir haben."
Entlang der Oste gebe es noch weit mehr zu entdecken: "Von Eisvogeltälern im Oberlauf bis zu den Seehundsbänken an der Mündung", schwärmte Claus List, Vorsitzender der AG Osteland, deren Ziel es ist, der Bevölkerung den "längsten linksseitigen Nebenfluss der Elbe" näherzubringen.
An dem Projekt Infotafel beteiligt sind Samtgemeinde und Gemeinde Tostedt sowie die Gemeinde Otter, die sich die Kosten von 1.800 Euro für die Infotafel teilen. Hinzu kommen noch Kosten für die grafische Gestaltung. Den Aufbau übernahm der Bauhof der Samtgemeinde. Walter Rademacher, zweiter Vorsitzender der AG Osteland, hatte seine Sachkenntnisse ebenso einfließen lassen wie der Arbeitskreis Naturschutz (AKN), der mehrere Wiesen und Teichanlagen entlang der Oste gepachtet hat, die nachhaltig bewirtschaftet werden. "Das sind Reste wertvoller und schützenswerter Biotope", so Uwe Quante, zweiter Vorsitzender des AKN.
Die Arbeitsgemeinschaft Osteland
Die Arbeitsgemeinschaft Osteland ist die größte ehrenamtlich geführte Gewässergebietskooperation Deutschlands. Die mehr als 650 Mitglieder starke überparteiliche und gemeinnützige AG setzt sich seit ihrer Gründung im Jahr 2004 für das mittlere Drittel des Elbe-Weser-Dreiecks ein. Die AG hat diverse Projekte auf den Weg gebracht, so die international beworbene Deutsche Fährstraße Bremervörde-Kiel, den Oste-Radweg Tostedt-Balje und die Niedersächsische Milchstraße Nord. Das ebenfalls von der AG entwickelte Projekt Krimiland Kehdingen-Oste dient der Literatur- und Tourismusförderung. Einmal im Jahr verleiht die AG den Kulturpreis "Der Goldene Hecht" als Würdigung besonderer Verdienste um die Oste.
• Weitere Infos unter www.ag.osteland.de.
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