In Kampen
Kalb "Florentine" ist im "Kuh-Kindergarten"
bim. Kampen. Dieses Kälbchen hatte keinen leichten Start ins Leben. Unmittelbar nach seiner Geburt am 10. Dezember war es in den Güllekanal geplumpst und musste von der Feuerwehr gerettet werden. Das tapfere weibliche Kälbchen wurde nach dem Einsatz - angelehnt an den Schutzheiligen der Feuerwehr - auf den Namen „Florentine“ getauft. Das WOCHENBLATT war nun bei Landwirtsfamilie Brenning in Kampen zu Gast, um zu erfahren, wie es "Florentine" heute geht und welche Zukunft ihr bevorsteht.
Auf dem Hof Brenning werden 140 Milchkühe mit Nachzuchten und Mastbullen gehalten. Die Kühe werden künstlich besamt und alle vier Wochen per Ultraschall auf Trächtigkeit hin untersucht. Regulär kommen die trächtigen Tiere drei Wochen vor dem Abkalben in einen separaten Stall. Doch "Florentine" war bei der Untersuchung offenbar nicht entdeckt worden. "Die Kühe haben Boxen mit Stroh. Dahinter läuft ein Schieber, der Kot und Urin wegschiebt", erläutert Matthias Brenning. Bei einer ausgewachsenen Kuh halte der Schieber an. Das viel leichtere Kälbchen muss allerdings erst in den Gang gefallen und dann in den Güllekanal geschoben worden sein.
Mittags hörte ein Mitarbeiter des Hofes das Kälbchen rufen. "Zum Glück war der Güllekanal nicht voll, die Nase guckte noch raus", sagt Matthias Brenning. Er ist selbst Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Kampen und befreite "Florentine" unter Atemschutz aus ihrer misslichen Lage. Unter dem Stichwort "Tierrettung" war auch die Feuerwehr Tostedt alarmiert worden, die über ein Geschirr verfügt, um Kühe zu retten.
Erstmals in Freiheit, wurde "Florentine" erstmal eine Dusche verpasst. "Ihr ging es gleich gut. Sie stand auf, hat getrunken und war sehr vital", berichtet Katja Brenning.
"Florentine" befindet sich aktuell mit weiteren Kälbchen im "Kuh-Kindergarten" und nimmt schon feste Nahrung in Form von Pellets und Silage zu sich. "Mit 16, 17 Monaten wird sie belegt. In 24 bis 25 Monaten ist sie eine Milchkuh", kündigt Matthias Brenning an.
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