Kater ertrinkt fast in einer Lebendfalle - "Welcher rücksichtslose Mensch tut einem Tier so etwas an?"
bim. Hollenstedt. Kater Nero (3) liegt friedlich schnurrend auf einem Stuhl. Dass er noch lebt, hat er der Fürsorge seiner Halter Nicola und Joachim Matthies (53) und vor allem seiner tierischen Freundin, Australian Shepherd-Dame Nora (6), zu verdanken. Nero war in eine Lebendfalle getappt, die ein rücksichtsloser Tierhasser dann offenbar in die tiefste Stelle des Aarbachs in Dierstorf-Heide (Samtgemeinde Hollenstedt) gestellt hatte. Dort wäre Nero fast ertrunken.
„Nero ist ein Freigänger und nachts unterwegs“, erzählt Joachim Matthies. Morgens kehrt Nero normalerweise wieder heim und verlangt nach Futter. Als er am vergangenen Donnerstag nicht wie sonst nach Hause kam, machte sich Joachim Matthies mit Hündin Nora auf die Suche. Nach einer erfolglosen Runde durchsuchte der 53-Jährige noch einen Holzstapel unweit seines Grundstücks. Plötzlich lief Nora zum Bach und machte bellend auf sich aufmerksam. „Dort saß Nero in der Lebendfalle. Das Wasser stand ihm schon bis zum Hals. Wir können von Glück sagen, dass es nicht geregnet hat. Die Nacht hätte Nero nicht überlebt. Er muss dort schon mehrere Stunden ausgeharrt haben und war völlig verstört“, sagt Joachim Matthies.
Er hat Anzeige wegen Tierquälerei gegen Unbekannt erstattet. Matthies und seine Nachbarin Margit Mecklenburg (60), die seit mehreren Tagen ihre Katze vermisst, sind sicher, dass ein Tierhasser in Dierstorf-Heide sein Unwesen treibt.
Denn in die große Lebendfalle, die eigentlich für Marder oder Bisamratten gedacht ist, hatte der Unbekannte Mettwurst als Köder auf einem kleinen Teller ausgelegt. Laut dem zuständigen Jagdpächter sind Bisamratten aber reine Vegetarier, die etwa mit Obst geködert werden. Außerdem würde er selbst keine Lebendfallen einsetzen.
„Das ist bewusste Tierquälerei. Welche Katze geht schon freiwillig ins Wasser?“, sagt Margit Mecklenburg. Sie vermisst seit Mittwoch der Vorwoche ihre schwarz-weiß-braune Katze Penelopé (9) und ist besorgt, dass ihre Katze das gleiche Schicksal ereilt wie Nero. „Der Mensch, der so etwas Grausames macht, sollte sich einmal in die Lage des in einer Falle gefangenen Tieres versetzen“, fordert sie.
Nicht nur der Köder, sondern auch der Ort, an dem die Falle stand, macht die beiden Katzenhalter misstrauisch. „Die Stelle ist nicht einsehbar und nicht einfach zugänglich. Das kann nur jemand gewesen sein, der sich auskennt“, sind Joachim Matthies und Margit Mecklenburg überzeugt.
Hinzu kommt: Vor zwei Wochen sei eine Katze aus der Nachbarschaft schwer verletzt heimgekommen. Dem Tier habe von der Schulter bis zur Pfote die Haut gefehlt. Außerdem sei das Tier, das später eingeschläfert werden musste, angeschossen worden.
• Wer Hinweise zu der Lebendfalle oder zu dem Teller geben kann, meldet sich bei der Polizei Tostedt unter Tel. 04182-28000.
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