Bauunternehmer räumt auf
Keine neue Wohnbebauung für Heidenaus Ortsmitte
bim. Heidenau. Auf die mitunter langwierigen politischen Beratungen und entsprechende Beschlüsse zu warten, ist nicht unbedingt Steffen Lückings Sache. Der umtriebige Bauunternehmer aus Rosengarten, der schon viele Projekte im Landkreis Harburg umgesetzt hat und weitere plant, möchte auch in der Heidenauer Ortsmitte Wohnraum schaffen. Eigentlich wollte er damit bereits im Sommer beginnen. Ein Lärmgutachten durchkreuzte die Pläne (das WOCHENBLATT berichtete).
Steffen Lücking hat nun mit dem Abriss des ehemaligen Gasthauses Meyer begonnen. Die Bagger haben das Lokal vergangene Woche plattgemacht. "Ich mache hier picobello sauber, ich hinterlasse keine Ruine und kein Geisterhaus. Aber dann ist für mich hier Schluss", sagt Steffen Lücking.
Viel neuer Wohnraum
wäre entstanden
Wie berichtet, wollte Lücking zum einen das Grundstück des ehemaligen Gasthauses an der Hauptstraße (K15) mit drei Mehrfamilienhäusern mit insgesamt 27 Eigentumswohnungen bebauen. Dafür bedarf es keines Bebauungsplanes.
Zum anderen sollten auf der zirka 11.000 Quadratmeter großen, brach liegenden Fläche zwischen Hauptstraße sowie Sportplatz, Sporthalle und Schützenhaus 64 Seniorenwohnungen, vier Mehrfamilienhäuser mit 34 Eigentumswohnungen sowie zwei Einfamilienhäuser entstehen. Hier hatte Lücking auf einen Baustart im Frühjahr 2022 gehofft. "Die Pläne waren top, es gab auch schon Interessenten", sagt er.
Nutzungszeiten
einschränken
"Gesundes Wohnen" ist laut einer schalltechnischen Vorab-Untersuchung allerdings nicht ohne Einschränkung der Nutzungszeiten der Skateranlage und des Schießbetriebs möglich. Das indirekte Aus für Lückings Pläne. Obwohl es in unmittelbarer Nähe zu Sporthalle und Schützenhaus bereits Bebauung gibt und Lücking Lärmschutzmaßnahmen und eine andere Gebäudeanordnung vorgeschlagen hatte.
Der Gemeinderat hat zwar im September der Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplanes für die Brachfläche zugestimmt, bleibt aber dabei, dass die vorhandenen Nutzungen durch die künftigen neuen Nachbarn nicht eingeschränkt werden dürfen.
Der Beschluss beinhaltet einen weiteren Punkt, der Lücking ärgert: "Für 3.500 der 11.000 Quadratmeter will die Gemeinde ein Vorkaufsrecht für eine Gemeinbedarfsfläche." Das habe er aber erst erfahren, nachdem die Pläne für eine mögliche Bebauung gezeichnet gewesen seien. "Die sind jetzt für die Tonne", schimpft der Bauunternehmer.
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