Zwischen Angst und Hoffnung
Krebskranker Quentin (9) möchte mit Schweinen schwimmen

Eine tapfere Familie: Marco und Ramona Parisella mit 
Lennox (li.) und Quentin | Foto: Parisella
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    Lennox (li.) und Quentin
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bim. Tostedt. Ein Leben zwischen Sorge, Angst und Hoffnung - was die kleine Familie Parisella aus der Samtgemeinde Tostedt in den vergangenen fünf Jahren durchgemacht hat, ist ein wahres Wechselbad der Gefühle. Denn das jüngste Familienmitglied Quentin ist erst neun Jahre und musste bereits drei schwere Operationen über sich ergehen lassen. Doch weder er noch seine Eltern Ramona (34) und Marco Parisella (43) und sein Bruder Lennox (10) haben ihren Lebensmut verloren. Sie stehen ihm in allen Höhen und Tiefen zur Seite.
Alles begann wenige Tage vor Quentins viertem Geburtstag im November 2015. "Uns fiel auf, dass er viele blaue Flecken an den Armen und Schienbeinen hat. Aber die beiden Jungs sind ja auch Rabauken", berichtet Ramona Parisella. Doch dann häuften sich die blauen Flecken, und die Eltern erfuhren nach Kinderarzttermin und Notsprechstunde, dass Quentin akute Leukämie hat und umgehend in die Chemotherapie muss. "Für uns ist die Welt zusammengebrochen", berichtet die 34-Jährige, die fortan viel Zeit bei ihrem Jüngsten im Krankenhaus verbrachte. Im folgenden Juni erhielt Quentin eine lebensrettende Stammzellspende.
Doch seine Leidensgeschichte ist noch nicht zu Ende.

Leidensgeschichte ist noch nicht zu Ende
Nach überstandener Leukämie kam Quentin im März 2019 plötzlich mit körperlichen Ausfallerscheinungen von der Schule nach Hause. "Er konnte kaum laufen oder sprechen", berichtet Ramona Parisella. Als Folge der gegen die aggressive Leukämie eingesetzten Ganzkörperbestrahlung hatte sich in Quentins Kopf eine große Hirneinblutung gebildet. "Diese wurde im April in einer siebenstündigen Hirnoperation entfernt. Das war für uns ganz schlimm, weil wir nicht wussten, wie er den Eingriff übersteht", erinnert sich seine Mutter. Quentin erwies sich als Kämpfer. Zurück blieben allerdings motorische Einschränkungen auf der linken Körperseite, wofür der Neunjährige nun dauerhaft Ergotherapie und Krankengymnastik bekommt.
Im vergangenen Jahr dann sei plötzlich die Schilddrüse auffällig gewesen, in der ein bösartiger Knoten festgestellt worden sei. In zwei Operationen wurden außer dem Karzinom die gesamte Schilddrüse und alle Lymphdrüsen im Hals entfernt.

Jeds Mal fällt man in ein tiefes Loch
"Jedes Mal fällt man in ein tiefes Loch und weint ganz viel", sagt Ramona Parisella zu den wiederkehrenden Schicksalsschlägen. "Aber Quentin macht alles mit, was gemacht werden muss. Man kann es nicht schönreden. Er macht es dazwischen mit seiner guten Laune und positiven Art wieder gut." Der Neunjährige muss zeit seines Lebens jährlich zu wiederkehrenden Untersuchungen. Dabei wurde kürzlich auch festgestellt, dass sich bei ihm auf beiden Augen Grauer Star entwickelt hat, der in zwei kommenden Operationen entfernt werden soll. Zunächst muss Quentin jedoch wieder ins Krankenhaus. Am kommenden Dienstag startet seine Radiojodtherapie, mit der mögliche Metastasen aufgespürt werden.
Auch Quentins Bruder Lennox muss viel entbehren und leidet immer mit, musste er doch in all den Monaten häufig auf seine Mutter und zwischenzeitlich sogar auf beide Eltern verzichten. "Ihm geht es genauso schlecht", weiß Ramona Parisella. Weil Quentin Risikopatient ist, darf auch Lennox keine Freunde treffen. Er spürt die Ängste seiner Eltern, was für ihn alles seelisch sehr belastend ist.

Unterstützung von zwei Freundinnen
Unterstützung bekommt die Familie Parisella jetzt von zwei Freundinnen und von der Familie Weiss Stiftung.
"Wir sehen gerade, wie schlecht es dieser Familie geht. Diesmal sind sie psychisch viel schwächer als in den vergangenen Jahren und bei den ersten Erkrankungen. So haben wir lange hin und her überlegt, wie wir der Familie ein Stück Kraft und Lebensmut zurückgeben können", erklären Nona Hilbert, eine Arbeitskollegin von Ramona Parisella, und WOCHENBLATT-Mediaberaterin Juliett Schinner. Sie wollen der Familie helfen und ihnen eine schöne, unbeschwerte Zeit schenken.
Nona ist als "Partyputze von Mallorca" bekannt und war vor drei Jahren auf den Bahamas bei den schwimmenden Schweinen und in Florida in Disney World. Das begeisterte Quentin und Lennox. "Ramona musste Quentin immer wieder meine Bilder zeigen, weil er das so toll findet und auch unbedingt dort hin möchte", berichtet Nona Hilbert. So entstand die Idee, die Familie in einen Urlaub nach Florida und auf die Bahamas zu schicken. Zwischen 15.000 und 20.000 Euro werden für die Reise benötigt. Um der Familie zu helfen, verkauft die Bäckerei Weiss Glücksschweinchen (siehe unten). Die Reise kann Familie Parisella dann flexibel antreten, sobald Quentin gesund ist und die Umstände von Corona und Co es zulassen.

Jedes Glücksschweinchen zählt

Die Familie Weiss Stiftung will helfen, Quentins größten Wunsch, einmal gemeinsam mit seiner Familie zu den schwimmenden Schweinen auf die Bahamas zu reisen, zu erfüllen. "Wir möchten Quentin, seinem Bruder Lennox und den Eltern diesen Wunsch erfüllen, ihnen Mut machen und neue Kraft geben", sagen Carin und Jochen Weiß.
Dazu können auch die Kunden der Bäckerei Weiss beitragen. Ab kommenden Dienstag, 6. April, gibt es in den Filialen der Bäckerei Weiss Bahamas-Schweinchen zum Preis von 1,80 Euro pro Stück. Das leckere Gebäck kann man zum eigenen Verzehr erwerben oder als Glücksschweinchen an liebe Menschen verschenken. Auch Unternehmer können die rosafarbene Leckerei an Kunden oder Geschäftspartner verschenken. Denn jedes Schweinchen zählt. Der komplette Erlös wird für Quentins Familie gesammelt, die so diese Reise antreten und wichtige gemeinsame Zeit verbringen kann. Natürlich kann auch zugunsten von Quentin gespendet werden auf das Konto der Familie Weiss Stiftung: IBAN: DE65 2075 0000 0090 8047 90.
Außerdem wird auf der Homepage www.baecker-weiss.de noch eine Extraseite zu der Spendenaktion eingerichtet.

Schweinchen-Urlaub für Quentin ist sicher!
Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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