Landkreis Harburg lehnt Alternativtrassen zum "Suedlink" ab

Diese Karte zeigt die Vorzugstrasse und die Alternativen | Foto: Landkreis Harburg
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bim/nw. Landkreis. Der Landkreis Harburg lehnt die über das Kreisgebiet verlaufenden Alternativtrassen der Gleichstromtrasse „Suedlink“ ab. Diese wurde von der Firma Tennet TSO GmbH von Wilster in Schleswig-Holstein ins bayerische Grafenrheinfeld geplant, um Windenergie von Offshore-Anlagen in der Nordsee nach Süddeutschland zu leiten. Tennet hat eine Vorzugstrasse sowie Alternativen am 12. Dezember bei der Bundesnetzagentur zur Genehmigung vorgelegt.
Aus Sicht der Kreisverwaltung sollte an der Vorzugstrasse außerhalb des Landkreises festgehalten werden, die von Tennet zudem als deutlich geeigneter bewertet wird als die Alternativtrassen. Landrat Rainer Rempe: „Die neu ins Spiel gebrachten Varianten würden unseren Landkreis massiv betreffen, der ohnehin schon durch ein dichtes Verkehrsnetz belastet ist. An den bisherigen Planungen war die Kreisverwaltung nicht beteiligt. Wir wurden erst sehr kurzfristig über die neuen Varianten informiert. Das jetzt anlaufende Verfahren werden wir nutzen, um mit Kommunen und Bürgern unsere Bedenken gegen eine noch stärkere Belastung unserer Region deutlich zu machen.“
Für das Ausbauprojekt hat Tennet technisch machbare Trassen untersucht und eine Vorzugstrasse außerhalb des Landkreises Harburg erarbeitet, die sogenannte „A1-A27-Trasse“ über Dollern, Brest, Ahlerstedt, Heeslingen, Scheeßel, Sottrum, Hassendorf, Kirchlinteln und Walsrode. Zu dieser Trasse fand ein Bürgerbeteiligungsprozess außerhalb des damals noch nicht betroffenen Landkreises Harburg statt. Dabei konnten die Betroffenen Alternativtrassen vorschlagen, die von Tennet auf ihre Machbarkeit untersucht wurden. Der Landkreis Harburg ist von vier dieser Alternativen betroffen:
• Moisburg – Heidenau – Wistedt – Königsmoor („Heidenau-Korridor)
• Elstorf – Eversen-Heide – Rade – Sprötze – Welle – Wintermoor („B3-Korridor“)
• Elstorf – Dibbersen – Nenndorf – Eckel – Klecken – Lindhorst – Ramelsloh – Pattensen – Luhdorf – Radbruch („Ost-Korridor“)
• Elstorf – Dibbersen – Nenndorf – Eckel – Klecken - Lindhorst – Ramelsloh – Marxen – Brackel – Tangendorf – Toppenstedt – Garlstorf – Egestorf – Evendorf („A7-Korridor“).

Der Landkreis informiert ab sofort auf der Internetseite www.landkreis-harburg.de/suedlink über den Ablauf des Verfahrens. Dort ist auch die ablehnende Stellungnahme der Kreisverwaltung nachzulesen. Alle Informationen von Tennet zum „Suedlink“ sind unter www.suedlink.tennet.eu verfügbar.

Trasse ist wichtig für die Energiewende

Die Energiewende macht eine Gleichstromtrasse von Nord- nach Süddeutschland erforderlich. Während in den verbrauchsstarken Regionen in West- und Süddeutschland Atom- und Kohlekraftwerke stillgelegt werden, entstehen große Offshore-Windparks an den norddeutschen Küsten. Um den dort produzierten Strom nach Süddeutschland zu leiten, ist ein Ausbau der Übertragungsnetzkapazitäten notwendig. Für den Neu- und Ausbau des Stromnetzes arbeiten die Bundesnetzagentur und die Übertragungsnetzbetreiber einen Netzentwicklungsplan aus. Teil dieser Planung ist der „Suedlink“.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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