Jesteburg - Ostern wird zur Ökumene
Licht symbolisiert die Auferstehung
bim. Jesteburg. Am gestrigen Karfreitag wurde es in den Kirchen im Landkreis zur Sterbestunde Jesu still, die Orgel und die Glocken schwiegen - und in vielen Gotteshäusern wurde es auch dunkel. Denn die große Kerze neben dem Altar erlosch symbolisch. Vor der Jesteburger St. Martins-Kirche zum Beispiel wird am heutigen Karsamstag um 23 Uhr ein Osterfeuer in einem Feuerkorb entfacht und daran feierlich die neue Kerze entzündet, gesegnet, von den Konfirmanden in die Kirche getragen und das Licht, das für die Auferstehung Christi steht, an die Gottesdienstbesucher weitergegeben. Erst wenn das Licht, die frohe Botschaft, verbreitet ist, läuten die Glocken wieder.
"Wir zelebrieren das seit einigen Jahren, so wie es auch in katholischen Gemeinden üblich ist", berichtet Carola von der Lieth vom Kirchenvorstand. "Die Kinder verstehen die Symbolik auf diese Weise besser", sagt Pastorin Ellen Kasper.
In der Tat gibt es in katholischen Gemeinden rund um Ostern noch mehr Rituale.
Oliver Holzborn, Pfarrer der katholischen Kirchengemeinden St. Petrus, Buchholz, Heilig Herz Jesu, Tostedt und St. Marien, Egestorf, berichtet von der Liturgie des Letzten Abendmahls Jesu am Abend des Gründonnerstags, wenn im Zentrum des Gottesdienstes die Fußwaschung einiger Gemeindemitglieder durch den Pfarrer steht.
"Eine Geste der Hingabe und der Demut, die Jesus an seinen Jüngern vollzogen hat", so Oliver Holzborn. "Nach einem feierlichen Gloria mit Glockengeläut schweigen bis Ostern die Orgel und die Glocken. Nach dem Gottesdienst wird der Altarraum leergeräumt, und es kehrt Stille und Anbetung ein."
Am Karfreitag sind alle Gläubigen eingeladen, persönlich zum Kreuz vor dem Altar zu treten, um es mit einer Blume, einer Verneigung, einer Berührung oder mit einem Kuss zu ehren.
In der Osternacht von Karsamstag auf Ostersonntag wird ebenfalls an einem Feuer die neue Osterkerze entzündet und in die dunkle Kirche getragen und das Licht dieser Kerze an alle Gläubigen verteilt. "Nach der Lichtfeier folgen Lesungen aus dem Alten Testament und dann die Verkündigung der Auferstehung. Dieser Gottesdienst ist der Höhepunkt des Kirchenjahres", so der Pfarrer.
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