Tostedt
Nur eine Beschwerde, aber zwei Tipps zur Nachtabschaltung
Warum brennt am helllichten Tag das Licht am Tostedter Bahnhof? Und warum leuchtet der Schulhof der Grundschule Poststraße "wie ein Tannenbaum"? Das fragten sich einige Tostedter, nachdem der Rat Ende Juni beschlossen hatte, die Straßenlaternen auf Gemeindegebiet bis zum 30. September weitgehend zwischen 0 und 4 Uhr abzuschalten, um Energie zu sparen.
Die Nachtabschaltung soll in Wohngebieten erfolgen - allerdings nicht in der Orsdurchfahrt B75, an den Landesstraßen, Fußgängerüberwegen, Bahnübergängen und den P+R-Anlagen sowie an Niedersachsenstraße, Harburger Straße, Am Bahnhof, Am Sande und im Himmelweg.
Der Verwaltung sei nicht bekannt, warum Anfang Juli am Bahnhof die Beleuchtung trotz Helligkeit eingeschaltet war. Erster Samtgemeinderat Stefan Walnsch hat mögliche Erklärungen dafür: "Sofern das Licht tagsüber brannte, könnten gegebenenfalls an der Beleuchtungsanlage Reparaturen durchgeführt worden sein. Da die Beleuchtung im Bereich des Bahnhofes über den Rundsteuerempfänger der EWE geschaltet wird, kann es aber auch sein, dass es bei der Messstelle, z.B. wegen eines Gewitters, dunkler war als anderswo und deshalb das Licht dort brannte. Eine Meldung ist hier jedenfalls nicht aufgelaufen."
Die Schulhofbeleuchtung sei am Mittwoch zunächst geprüft - und aufgrund der Ferien ohne Schulbetrieb und sonstige Veranstaltungen - abgeschaltet worden. "Auch hier werden wir kurzfristig mit den entsprechenden Schaltungen nachjustieren, um eine passable Lösung zu finden", kündigt Stefan Walnsch an.
In Bezug auf die Nachtabschaltung sei bislang nur eine Beschwerde im Rathaus aufgelaufen. "In dem Bereich war offensichtlich das Licht komplett ausgeschaltet, was so nicht sein sollte. Der Sachverhalt wurde an die ausführende Fachfirma weitergeleitet, eine Rückmeldung steht noch aus", berichtet der Samtgemeinderat. Von einem Bürger sei angeregt worden, auch die Anstrahlung der Kirche abzustellen.
Eine Bürgerin habe vorgeschlagen, die Beleuchtungspause zu verschieben: statt zwischen 0 und 4 Uhr besser zwischen 0.30 und 4.30 Uhr. Dann wäre die Beleuchtung noch an, wenn der letzte Zug ankommt, und wieder an, wenn der erste Zug abfährt. "Diesen Vorschlag werden wir prüfen", verspricht Walnsch. "Wir haben auf jeden Fall die Möglichkeit, durch Schaltungen und Nachrüstungen, wie beispielsweise Astro-Uhren, nachzusteuern. Hier sind wir 'am Ball'. Schlussendlich wird dann auch das geplante Sanierungskonzept aufzeigen, welche Möglichkeiten sinnvoll und effektiv sind."
Wie berichtet, will die Gemeinde Tostedt mit der Nachtabschaltung ein Stück weit vorangehen, dafür werben und ein Zeichen setzen, dass in dieser Zeit die Menschen dazu aufgerufen sind, Energie einzusparen - und befindet sich damit in guter "Gesellschaft": Viele Städte und Gemeinden in Deutschland und in europäischen Nachbarländern haben beschlossen, z.B. die Wahrzeichen und Schaufenster nachts nicht mehr zu beleuchten.
"Seitens der Samtgemeinde und Gemeinde Tostedt wird auch nach weiteren Möglichkeiten gesucht, noch mehr Energie einzusparen. Dies geschieht sowohl innerhalb der Verwaltung, aber auch durch interkommunale Zusammenarbeit mit dem Landkreis und den anderen kreisangehörigen Kommunen", sagt Walnsch. Auch wenn das womöglich mit Startschwierigkeiten verbunden sei.
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