Handeloh

Orgel der Nikodemus-Kirche wird derzeit generalüberholt

Bisher war ein Orgelwerk nur eingeschränkt nutzbar, die Töne klangen für feine Ohren zum Teil etwas "kratzig", und der Stimmgang war so schmal, dass sich nur Kinder, Konfirmanden oder sehr dünne Menschen ans Stimmen machen konnten. Jetzt wird die Orgel der Nikodemus-Kirche in Handeloh von den Experten der Orgelbauwerkstatt Emil Hammer aus Hannover grundlegend erneuert. Damit das möglich wurde, haben die Gemeindeglieder seit drei Jahren eifrig gespendet.

Organistin Stella Vehse hatte den Zustand der Großmann-Orgel, Baujahr 1964, seit Längerem beanstandet. Die Generalüberholung sei bereits 2013 angedacht gewesen, berichtet Pastorin Jennifer Bazo.

Die Orgelbauer hatten nun die 504 Metallpfeifen und 30 Holzpfeifen mit in die Werkstatt genommen, gründlich gereinigt, die Intonation grundlegend verändert und den heutigen Klangvorstellungen angepasst, erläuterte Orgelbauer Dennis Risse. Unter anderem wurde der Luftfluss in den Metallpfeifen durch Fuß-Schluss verändert, wodurch sie nun lauter, aber weniger schrill klingen würden.

Das "schlecht gebaute Grundregister" wurde auf der anderen Seite der Orgel neu aufgebaut, das Hauptwerk wurde mit solidem Register sowie einem Tremulant versehen. Außerdem wurde die Orgel einen halben Meter vorgezogen, um mehr Platz zum Stimmen zu haben.

Die Orgel war nicht das einzige Objekt der Kirche, das in den vergangenen Wochen erneuert wurde. Außer an den Holzpfeifen hatte der Holzwurm auch an den Kirchenbänken seine Freude. "Die 18 Bänke wurden abtransportiert und in einen beheizten Raum gestellt", erläutert die Pastorin. Denn bei Temperaturen über 55 Grad sterben die Nagekäfer. Auch erhielten die Kirchbänke einen neuen Anstrich.

Von den Sanierungskosten in Höhe von insgesamt 40.500 Euro übernimmt die Ev. Landeskirche Hannovers 10.800 Euro. "Auftrag und Finanzierung sind gesichert. Unser großes Dankeschön geht an alle Spender", so Finanzexperte Reinhard Lex.