Johanneskirchengemeinde
Pastoren-Ehepaar kommt nach Tostedt
Große Freude in Tostedt: Pastorin Kathrin Burgwal und Pastor Wilko Burgwal kommen in die Ev.-luth. Johannes-Kirchengemeinde. Vom Kirchenvorstand wurden sie bereits gewählt. Nun halten sie am Sonntag, 3. März, um 10.00 Uhr ihre Aufstellungspredigt. „Wir freuen uns auf viele Gespräche und Begegnungen und auf eine gute Zusammenarbeit mit den Menschen der Johannesgemeinde und der Nachbargemeinden“, sagen Kathrin und Wilko Burgwal. Superintendent Dirk Jäger wird das Paar am Sonntag, 5. Mai um 15.00 Uhr in der Johanneskirche in ihre Ämter einführen, wenn nach der Aufstellungspredigt keine Einwände erhoben werden. Nach kirchlichem Recht haben die Gemeindeglieder, die ein Wahlrecht zum Kirchenvorstand besitzen, nach der Aufstellungspredigt sechs Tage lang Zeit, Einwände gegen „die Lehre, die pastorale Befähigung oder den Lebenswandel“ der Kandidaten zu erheben, die schriftlich begründet werden müssen.
Das Pastoren-Ehepaar ist ein eingespieltes Team und geht seit dem Studium den beruflichen wie privaten Weg gemeinsam. Wilko Burgwal (49) kommt aus Reepsholt im Landkreis Wittmund, Kathrin Burgwal (50) aus Hannover. Ihr Studium begannen sie an der kirchlichen Hochschule in Bethel. 1997 lernten sie sich an der Universität Leipzig näher kennen und lieben. „Die Vorlesung begann im Wintersemester um halb acht Uhr morgens. Aber wir haben keine Vorlesung verpasst, weil der andere ja da war“, sagt Kathrin Burgwal. Leipzig war ein spannender Studienort: „In der ehemaligen DDR durften Kinder von Pastoren oft kein Abitur machen, sie mussten eine Lehre absolvieren und konnten erst dann das Abitur nachholen und studieren. So gab es unter den Professoren auch viele ausgebildete Elektriker und Handwerker. Sie forderten uns immer auf, die wissenschaftliche Erkenntnis aus dem Neuen oder Alten Testament so in Predigten zu übertragen, damit sie für alle Menschen interessant ist. Sie waren sehr geerdet, hatten einen starken Bezug zur Basis und berichteten auch hautnah von ihren negativen Erfahrungen in der DDR“, sagt Wilko Burgwal.
Zum Examen wechselten sie 1999 nach Göttingen. Ihr Vikariat stimmten sie zeitlich aufeinander ab, weil 2000 ihr Sohn Jonas geboren wurde. Wilko Burgwal absolvierte das Vikariat in Beedenbostel und ein Sondervikariat in der Ev. Erwachsenenbildung und bei der AG „Plattdüütsch in de Kark Neddersassen/Bremen“, um auf seine Frau zu warten, die noch ihr Vikariat in Altencelle absolvierte. Das Paar wollte gemeinsam auf einer Pfarrstelle starten. So teilten sie sich von Mai 2006 bis Dezember 2020 stets eine Pfarrstelle, zunächst vier Jahre an der Martin-Lutherkirche in Moordorf in Ostfriesland und seit 2010 an der Lutherkirche in Soltau. Ab 2022 war Kathrin Burgwal dann in Vollzeit in der Lutherkirchengemeinde tätig, während Wilko Burgwal mit seiner vollen Stelle als Springerpastor, Beauftragter für Öffentlichkeitsarbeit und stellvertretender Superintendent im Kirchenkreis Soltau arbeitete. Als die Tostedter Kirchengemeinde ein Ehepaar oder Freunde für zwei volle Pfarrstellen suchte, bewarb sich das Ehepaar. „Die Johanneskirchengemeinde hat uns gleich gefallen, sie ist gut im Ort vernetzt, arbeitet im Team in der Nachbarschaft mit Handeloh und Heidenau zusammen, bietet viele diakonische Angebote und hat ein interessantes Gottesdienstmodell“, sagt Kathrin Burgwal.
Was lieben sie an ihrem Beruf? „Ich habe gern mit Menschen unterschiedlichen Alters in ganz unterschiedlichen Lebenslagen zu tun. Ich freue mich, wenn ich ihnen etwas aus biblischen Geschichten geben kann, das ihnen in ihrem Lebensabschnitt etwas sagt“, sagt Kathrin Burgwal. „Ich bin immer wieder überwältigt, welch Vertrauen mir entgegengebracht wird. In Seelsorgegesprächen erzählen mir die Menschen ihre guten wie schlimmen Erlebnisse. Sie vertrauen mir und ich helfe ihnen gern“, sagt Wilko Burgwal.
Wenn es keine Einwände gibt, wird das Paar im April mit Tochter Marieke (16) und Pudelhündin Nala ins Tostedter Pfarrhaus ziehen. Sohn Jonas (23) lebt in Kiel. In ihrer Freizeit sind sie gern in der Natur, ob zu Fuß oder mit dem Rad, begleitet von der Hündin oder dem Pony. Im Urlaub campen sie oft in Dänemark oder Norwegen.
Leserreporter:Carolin Wöhling aus Seevetal |
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