Auf ein Wort
PETA will Karusselltiere verbieten

Dieser junge Mann saß vor rund sechs Jahren strahlend auf einem Karussellbären. Dass er nun auf einem echten Bären reiten möchte, halte ich für ausgeschlossen | Foto: bim archiv
  • Dieser junge Mann saß vor rund sechs Jahren strahlend auf einem Karussellbären. Dass er nun auf einem echten Bären reiten möchte, halte ich für ausgeschlossen
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Als ich Montagabend diese Nachricht hörte, dachte ich zunächst an einen verfrühten Aprilscherz: Die Tierschutzorganisation PETA will nun tatsächlich auch Tierfiguren auf Kinderkarussells verbieten.

Begründung: Es sei ein Problem, dass Tiere zur Unterhaltung eingesetzt werden, wird Peter Höffken, Fachleiter des Kampagnenteams bei PETA Deutschland, in den Medien zitiert. Weil Kinder damit sozusagen fehlgeprägt werden. Sie würden lernen, dass es in Ordnung sei, Tiere zum menschlichen Vergnügen auszunutzen, und später als (erwachsene) Touristen zum Beispiel in Ägypten auf Kamelen oder in Thailand auf Elefanten zu reiten.

Generationen von Kindern sind auf Pferde-, Bären- und Dino-Figuren "geritten" oder haben im Gefieder eines künstlichen Schwans Platz genommen - weil es einfach Spaß machte, auf seinem oder ihrem Lieblingstier ein paar Runden zu drehen. Und nicht, um später die echten Ebenbilder zu erniedrigen und zu quälen.

Eine passende Reaktion auf diesen unsinnigen Vorstoß gab es auf einem Sender im Frühstücksfernsehen: "Wenn dann nur noch Nachbildungen von Verbrennerautos auf dem Karussell sind, gibt es die nächste Diskussion, und wir drehen uns im Kreis ..." Dem kann ich zustimmen.

Auch ich frage mich: Was kommt als Nächstes? Das Verbot von Emojis mit Tiergesichtern, weil Tiere auf diese Weise verspielt aussehen und unangemessen veralbert werden? Oder ein Verbot der Hunde- und Katzenhaltung, weil man letztlich auch diesen Vierbeinern ohne Rudel und Dauerfreilauf keine artgerechte Haltung ermöglicht? Oder womöglich das Reiten als unmittelbare Folge des Karussellpferdchen-Besteigens? Aber an diese "Heiligen Kühe" wird sich PETA sicherlich nicht heranwagen.

Vermutlich geht es der Organisation ohnehin nur darum, mal wieder in den bundesweiten Schlagzeilen auf sich aufmerksam zu machen, um Spendengelder zu akquirieren. Vielleicht, damit Herr Höffken mal wieder selbst "auf den Spuren von Elefanten, Tigern und Affen zahlreiche Schutzgebiete in Südostasien" bereisen kann, wie es auf der PETA-Homepage steht. Bianca Marquardt

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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