Pflege für Pferdezähne

Kristina Hack-Warnke (li.) bei der Zahnpflege von "Tex". Pferdehalterin 
Dina Warnecke muss mit anpacken, damit der Wallach ruhig stehtFotos: bim
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    Dina Warnecke muss mit anpacken, damit der Wallach ruhig stehtFotos: bim
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Kristina Hack-Warnke ist als zertifizierte Pferdedentalpraktikerin in Norddeutschland im Einsatz

(bim). Auf dem Hof in der Gemeinde Otter (Samtgemeinde Tostedt) riecht es ein bisschen wie in einer Zahnarztpraxis und nicht wie in einem Pferdestall: Der Gypsy-Wallach "Tex" (6) und die Shetland-Mix-Stute "Lilly" (21) haben jetzt einen Termin zur Zahnpflege. Wenn die zertifizierte Pferdedentalpraktikerin Kristina Hack-Warnke ihre Arbeitsutensilien auspackt, sieht das eher nach Werkzeug aus dem Baumarkt aus. Dennoch muss die 38-Jährige besonnen vorgehen, um spitz und zu lang gewachsene Zähne abzuraspeln und zu schleifen und Zahnstein zu entfernen.
Für Menschen ist der Zahnarztbesuch einmal im Jahr obligatorisch. Doch auch bei Pferden sollten die Zähne einmal im Jahr, bei jungen und alten Tieren zweimal im Jahr kontrolliert werden. "Wenn die Zähne von Pferden nicht in Ordnung sind, können sie Probleme mit dem Kiefergelenk bekommen. Das kann sich weiter auf Nacken, Rücken und schließlich auf das Gangbild auswirken", erläutert Kristina Hack-Warnke.
Damit "Tex" und "Lilly" bei der Behandlung ruhig sind, stehenbleiben und die Pferdedentalpraktikerin ohne Verletzungsgefahr arbeiten kann, werden sie leicht sediert. Dafür ist Tierärztin Wiebke Börgmann vor Ort. Auch Pferdehalterin Dina Warnecke muss mit anpacken und den Kopf des Wallachs ruhig halten - trotz leichter Narkose ein Kraftakt.
Dann geht Kristina Hack-Warnke ans Werk, kürzt als erstes die Schneidezähne mit einem Gerät, das wie ein Mini-Trennschleifer aussieht. "Ich arbeite wassergekühlt, damit Zähne und Geräte nicht überhitzen", erläutert sie. Danach kommt das sogenannte "Maulgatter", eine Maulsperre, zum Einsatz. So kommt die Dentalpraktikerin auch an die hintersten Zähne und kann spitze Überstände abraspeln. Am Ende folgt der manuelle Feinschliff mit Riesen-Handpfeile.
Kristina Hack-Warnke kennt sich mit Zähnen, auch mit menschlichen, bestens aus. Vor 22 Jahren absolvierte sie eine Lehre zur zahnmedizinischen Fachangestellten und ist seitdem in diesem Beruf tätig. Seit ihrem achten Lebensjahr ist sie zudem vernarrt in Pferde, hatte mit 14 Jahren ihr erstes eigenes Pferd. Heute hält Kristina Hack-Warnke fünf Pferde, einen Mangalarga Marchador und vier Paso Peruanos (das WOCHENBLATT berichtete). "Mein Ziel war es, meine beiden Leidenschaften Zahnmedizin und Pferde zu verbinden", berichtet die 38-Jährige. Zunächst informierte sie sich ausführlich mit Vorträgen und Literatur, bis sie die Möglichkeit erhielt, ein Jahr lang ein Praktikum bei einer Tierärztin zu machen, die sich auf Zahnmedizin und Chiropraktik spezialisiert hat.
"Anschließend habe ich eine Ausbildung zur Pferdedentalpraktikerin bei dem Kanadier Louis Pequin gemacht, der eines der führenden Unternehmen für Zahnpflege leitet und Gründungsmitglied der Internationalen Gesellschaft zur Funktionsverbesserung der Pferdezähne ist", so Kristina Hack-Warnke. Inzwischen ist sie mit ihrer mobilen Praxis im gesamten norddeutschen Raum als Pferdedentalpraktikerin unterwegs.

Redakteur:

Bianca Marquardt aus Tostedt

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