Antrag für Tostedt
Platz für eine historische Hochzeitskutsche schaffen
bim. Tostedt. Einen gemeinsamen Antrag, eine historische Hochzeitskutsche vor dem Rathaus der Samtgemeinde Tostedt aufzustellen, haben jetzt das fraktionslose Ratsmitglied Burkhard Allwardt und der Heimatverein Tostedt gestellt.
Beide beschäftigen sich mit der nachhaltigen Bestandssicherung und Pflege von Tostedter Kulturgut, heißt es in der Begründung. Beispiele sind die Ausstellung von bäuerlichen Geräten auf dem Hofgelände des Heimatvereins und die Dauerausstellung landwirtschaftlicher Klein- und Großgeräte am Posthalterstieg.
Dem Heimatverein und auch Burkhard Allwardt wurde eine 106 Jahre alte Hochzeitskutsche zur Ausstellung angeboten. Auf den bestehenden Grundstücken kann die vollständig renovierte Kutsche jedoch keinen geeigneten Platz finden. Heimatvereinsvorsitzender Dr. Horst Junker und Burkhard Allwardt favorisieren nun für die Aufstellung einen Platz vor dem Rathaus. Diese Fläche soll mit altem Tostedter Pflaster befestigt und mit einem Satteldach überdacht werden. Die zum Polizeigebäude gewandte Seite solle mit einer stromspeichernden Photovoltaikanlage und die zum Rathaus mit einer begrünten Dachfläche ausgestattet werden - als Ausdruck sowohl des modernen, zukunftsweisenden als auch des historischen Tostedts.
Die Kutsche solle frisch Vermählten und ihren Gästen sowie allen Interessierten als Fotomotiv dienen.
"Mit der Aufstellung der Kutsche und der Remise im Zusammenwirken mit einem von den Landfrauen gepflanzten Apfelbaum und der Rotklinkerung des Rathauses würde ein neues, prägendes Ensemble für Tostedt entstehen. Außerdem würde eine deutliche Abtrennung in der Optik zum modernen Polizeigebäude erreicht werden", erläutern Burkhard Allwardt und Dr. Horst Junker. Für das Projekt gebe es auch schon Sponsoren.
Zur Historie der Kutsche zitieren die Antragsteller die Aufzeichnungen des jetzigen Besitzers Genzer: „Im Sommer 1914 wurde die Kutsche (Sportwagen) von Wilhelm Benecke aus Hamburg geholt, die er sich dort bauen ließ, damit seine Braut am 10.7.1914 zur Kirche fahren konnte. Ab jetzt konnte man sonntags zur Kirche fahren oder eine Ausfahrt machen.
Am 8.6.1982 wurde die Kutsche etwas restauriert, sie wurde noch einmal für eine Hochzeit benutzt. Im Jahr 1996 wurde sie zur Fahrt anlässlich der Goldenen Hochzeit von Luise Genzer geb. Benecke und Walter Genzer für die Fahrt zur Kirche genutzt. Zu diesem Anlass wurde noch eine Bremse für die Straßenzulassung montiert. Diese Arbeit machte Bernhard Fricke aus Dohren.
Dann wurde sie eingelagert und gepflegt. Im September 2020 wurde die Kutsche generalüberholt und würde für den Standort Rathaus sofort bereitstehen.“
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.